Das Fach Europäische Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg vermittelt grundlegende Kenntnisse zur Erforschung von Kunstwerken und deren Voraussetzungen in internationaler Perspektive. Studierende beschäftigen sich mit der Geschichte der bildenden Künste, Architektur, angewandten Künste, Fotografie, Film, Performance-Art und neuen Medien in Europa und den westlich geprägten Kulturkreisen vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart.
Die Ausbildung umfasst alle Epochen und Gattungen der Kunstgeschichte und bietet Vertiefungsmöglichkeiten in Bauforschung, mittelalterlicher Malerei und Grafik, neuzeitlicher Architektur und Bildkünsten sowie neuen Medien der Moderne und Gegenwart. Studierende erlernen die Werkzeuge zur Beschreibung, Einordnung und Deutung von Objekten sowie Methoden zur Analyse von Kunstwerken hinsichtlich Entstehung, Eigenart, Funktion, Wirkung und Voraussetzungen. Das Fach behandelt wissenschaftliche Zusammenhänge und Methoden, um selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten zu ermöglichen.
Besonderheiten sind fünf Professuren, die ein breites Wissen vermitteln, mit einem Schwerpunkt auf iberischer und iberoamerikanischer Kunstgeschichte. Vier Propädeutika bieten eine strukturierte Einführung in die Grundlagen. Lehre und Forschung sind eng verbunden, wodurch Studierende früh projekt- und forschungsorientiert arbeiten. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften, den Fächern Geschichte, Musikwissenschaft und Religionswissenschaft sowie Kooperationen mit Romanistik/Italienisch, dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen und der Angewandten Informatik. Studierende können Veranstaltungen der Pädagogischen Hochschule, der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe besuchen. Internationale Kontakte bestehen durch das ERASMUS-Programm und einen internationalen Master-Studiengang mit der Ecole du Louvre in Paris. Die Institutsbibliothek und die Universitätsbibliothek bieten eine gute Ausstattung, insbesondere im Bereich der Kunstgeschichte bis 1945 und der Allgemeinen Kunstwissenschaft. Ein (Kunst-)Fälschungsarchiv befindet sich im Aufbau, und eine umfangreiche fotografische Lehr- und Studiensammlung ist vorhanden.
Das Betätigungsfeld für Kunsthistoriker ist weit gefächert und umfasst Museum, Kulturmanagement, Denkmalpflege, Hochschulen, Forschung, Erwachsenenbildung, Touristik, Publizistik, Kunstbibliotheken, Versicherungen, Kunst- und Antiquitätenhandel sowie die Betreuung von Privatsammlungen und Art Consulting.