Das Bachelorstudium Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik am KIT ist ein 6-semestriges Vollzeitstudium, das mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) abschließt. Insgesamt sind 180 Leistungspunkte (ECTS) zu erwerben. Der Studiengang verbindet Ingenieur- und Naturwissenschaften und vermittelt zunächst Grundlagen in Mathematik, Chemie, Technischer Mechanik, Werkstoffkunde, Numerik und Maschinenkonstruktion. Die Inhalte werden in Vorlesungen und Laborpraktika vermittelt.
Im weiteren Verlauf des Studiums werden vertiefte Kenntnisse in Thermodynamik, Fluiddynamik und anderen Bereichen vermittelt, um technologische Prozesse zu verstehen. Studierende lernen alle Operationen der Verfahrenstechnik kennen. Im Rahmen des "Profilfachs" kann eine eigene kleine Forschungsarbeit durchgeführt werden, wobei ca. 10 Themen zur Auswahl stehen, darunter Kältetechnik, Lebensmitteltechnologie oder Kreislaufwirtschaft. Die Bachelorarbeit bietet eine weitere Möglichkeit, sich mit einem gewählten Thema auseinanderzusetzen.
Ziel des Studiums ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen und Methodenkompetenz im Bereich des Chemieingenieurwesens und der Verfahrenstechnik zu vermitteln. Es soll die Fähigkeit vermittelt werden, einen Masterstudiengang erfolgreich zu absolvieren und das erworbene Wissen berufsfeldbezogen anzuwenden. Die Studierenden erwerben methodisch qualifiziertes mathematisches, naturwissenschaftliches und ingenieurwissenschaftliches Grundlagenwissen, insbesondere Kenntnisse über Wärme- und Stofftransport sowie die wichtigsten Grundoperationen der thermischen, chemischen und mechanischen Verfahrenstechnik. Sie sind in der Lage, verfahrenstechnische Prozesse zu bilanzieren.
Der Wahlpflichtbereich ermöglicht eine erste fachliche Vertiefung im Rahmen eines Profilfachs, in dem die Studierenden verfahrenstechnisches Grundwissen in einer Projektarbeit anwenden. Neben fachlichen Aspekten sind die Bearbeitung von Projekten im Team sowie die Aufbereitung, Interpretation und Präsentation der Ergebnisse wichtige Bestandteile des Profilfachs. Die Bachelorarbeit dient dem Nachweis, dass die Absolventen ein Problem aus dem Bereich des Chemieingenieurwesens/der Verfahrenstechnik selbstständig und in begrenzter Zeit mit wissenschaftlichen Methoden bearbeiten können.
Nach dem Bachelorabschluss besteht die Möglichkeit, im Masterstudium das Wissen zu vertiefen. Es eröffnen sich viele Arbeitsfelder, vor allem in der Energie-, Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikbranche, aber auch in der Fahrzeugtechnik, im Anlagenbau sowie in der Abfallbehandlung, bei nachwachsenden Rohstoffen und in der Medizin-, Umwelt- und Versorgungstechnik. Tätigkeiten umfassen die Optimierung von Verfahren im Sinne der Nachhaltigkeit, Sicherheit und Produktqualität, die Konstruktion technischer Apparate oder die Entwicklung neuartiger Produkte. Auch in der Qualitätskontrolle oder im Vertrieb können die Kenntnisse eingesetzt werden.