Der Masterstudiengang Theaterwissenschaft transkulturell an der Universität Leipzig bietet eine Vertiefung der theaterwissenschaftlichen Kenntnisse und Methoden, um Studierende für praxisnahe Berufsfelder und wissenschaftliche Tätigkeiten zu qualifizieren. Im Fokus steht das Lehr- und Forschungsparadigma der Transkulturalität, das die Studierenden befähigt, theatrale Praktiken sowie die Kunstform und Institution Theater im transkulturellen Kontext zu beschreiben und zu analysieren. Dabei werden vielfältige zeitliche und räumliche Ausdifferenzierungen und Wechselwirkungen berücksichtigt.
Die Studierenden lernen, Formen der theaterspezifischen Wissensproduktion und -vermittlung innerhalb und außerhalb des institutionalisierten Theaters zu erkennen und selbständig zu bearbeiten. Die Verbindung von Gegenwartstheater und Theatergeschichte sowie die Durchdringung von Theorie und Praxis bilden die Grundlage dafür. Inhalte sind unter anderem die Untersuchung von Theater in allen Erscheinungsformen, Körperbildern, Medien oder Institutionen in europäischen und außereuropäischen Kulturen, Kultur- und Theatertheorien in transdisziplinärer Perspektive sowie Tanz- und Theaterpraxis als Wissensformen. Der Austausch und die Differenz technischer und kultureller Medien (Transmedialität) werden betrachtet, und Kulturen werden im Verhältnis von Kunst und Wissenschaft, im digitalen Zeitalter und im Kontext globaler Realitäten verstanden.
Zu Beginn des Studiums kann zwischen forschungsorientiertem oder anwendungsorientiertem Schwerpunkt gewählt werden. Die Forschungsorientierung bereitet auf weitere wissenschaftliche Tätigkeiten vor, während die Anwendungsorientierung in Kooperationen mit Theatern und Kultureinrichtungen eine vertiefende Auseinandersetzung mit der transkulturellen Theaterpraxis bietet. Die Studieninhalte sind in Module geordnet, die jeweils einander ergänzende Lehrveranstaltungen enthalten. Die Module werden mit Leistungspunkten versehen und mit einer Modulprüfung abgeschlossen.
Der M.A. Theaterwissenschaft transkulturell bereitet auf leitende berufliche Tätigkeiten im akademischen Bereich oder in der transkulturellen Theaterpraxis vor. Der forschungsorientierte Abschluss befähigt insbesondere zu wissenschaftlichen Tätigkeiten an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, der anwendungsorientierte Abschluss vor allem zu Tätigkeiten in Dramaturgie, Regie und kuratorischer Praxis, in etablierten Institutionen oder in der internationalen freien Szene. Darüber hinaus stehen Ihnen mit beiden Abschlüssen leitende Tätigkeiten im internationalen Museums-, Festival- und Wissenschaftsbereich, in der Öffentlichkeits- und Kulturvermittlungsarbeit oder in Archiven, Verlagen und Bibliotheken offen. Zugang erwerben Sie auch zu journalistischen Tätigkeiten in allen gegenwärtigen und zukünftigen Medienformen, zum Eventmanagement im öffentlichen oder kommerziellen Sektor sowie zu verantwortlichen Tätigkeiten in der Kulturverwaltung.