Der Studiengang Medical Education (MME) zielt auf die Professionalisierung der medizinischen Lehre ab. Er richtet sich an Interessierte aus Gesundheits-, Pflege- und Therapiewissenschaften sowie an Ärztinnen und Ärzte, die in der Lehre und Ausbildung tätig sind. Die Teilnehmer beschäftigen sich mit Lehrplanentwicklung, Kommunikation, Lehren und Prüfen, Ausbildungsforschung, Leadership, Fakultätsentwicklung und Evaluation.
Grundprinzipien des Studiengangs sind die interfakultäre Ausrichtung, die gemeinsame Entwicklung von Curricula, die multiperspektivische Vermittlung der Lehrinhalte, aufeinander aufbauende Module (Lernspirale) und die Vernetzung der Module (Longitudinalmodul). In jedem Modul sind drei Dozierende aus verschiedenen Fakultäten eingebunden, meist selbst MME-Absolventen, sowie Tagesdozenten mit internationalen Perspektiven.
Die Präsenzmodule werden an verschiedenen Universitäten im deutschsprachigen Raum angeboten, wobei die jeweiligen Schwerpunkte und Besonderheiten der medizinischen Ausbildung thematisiert werden. Eine Rollenmatrix basierend auf dem CanMEDS-Rollenkonzept begleitet die Studierenden während des gesamten Studiums. Ein Mentoring-Programm unterstützt die Studierenden zusätzlich, wobei Mentorinnen und Mentoren bereits den MME-Studiengang erfolgreich absolviert haben. Peer-Mentoring ermöglicht den Austausch unter den Studierenden.
Die Ausbildungsforschung nimmt einen zentralen Stellenwert ein. Die Teilnehmer erstellen ein lokales Forschungsprojekt und eine wissenschaftliche Arbeit mit internationaler Relevanz, betreut von Experten. Ein Modul ist speziell auf die Vermittlung wissenschaftlicher Kompetenzen ausgerichtet. Das interfakultäre Konzept ermöglicht es, den Studierenden die jeweilige lokale Lehrsituation und die Forschungsschwerpunkte der ausrichtenden Fakultäten zu präsentieren.
Ziel ist die Weiterentwicklung der Lehre an den Fakultäten und die Bildung eines bundesweiten Netzwerkes zur Stärkung des Stellenwerts der Lehre.