Dir liegt die Gesundheit des Menschen am Herzen? Du bist fasziniert von der Anatomie und den Funktionen des Körpers und hast eine hohe Lernbereitschaft? Dann findest du in Medizin womöglich dein Traumstudium!
Das Medizinstudium - genauer gesagt das Humanmedizinstudium - ist ein sehr beliebtes Studium im DACH-Raum. In Deutschland bewerben sich jährlich rund 43.000 Menschen auf die 9.000 Medizin-Studienplätze. In Österreich sind es rund 18.000 Studieninteressierte, die sich um einen der ca. 1.700 Plätze pro Jahr bewerben. Aber selbst, wenn die Konkurrenz groß ist, solltest du dich davon nicht abschrecken lassen, denn als ausgebildeter Arzt/ausgebildete Ärztin hast du später einmal tolle Karrierechancen!
Medizin Studieninhalt
In der Humanmedizin stehen die Heilung, Pflege und Prävention von menschlichen Krankheiten bzw. Unfällen im Fokus. So sind Arbeitsschwerpunkte z.B. medizinische Befunde und Diagnosen zu erstellen, Beratungsgespräche zu führen und Therapiemaßnahmen einzuleiten. Auch die Forschung ist ein wichtiger Faktor.
Das Studium der Medizin ist als wissenschaftliche Vorbildung in Praxis und Theorie für den Beruf des Arztes/der Ärztin zu betrachten. Die Entscheidung für eine bestimmte Fachrichtung erfolgt nach Abschluss des Studiums bzw. nach der Promotion.
Der Themenkomplex beinhaltet u.a. folgende Bereiche, die je nach Fakultät in unterschiedliche Module zusammengefasst werden:
- Naturwissenschaftliche Grundlagen (Physik, Chemie, Biologie)
- Krankheit, Krankheitsursachen und Krankheitsbilder
- Innere Wirkungssysteme des Körpers: Endokrinologie, Stoffwechsel, Herz, Kreislauf, Gefäße, Respiration, Ernährung und Verdauung, Sinnesorgane, Gehirn und Nervensystem
- Schwangerschaft und Geburt
- Gender-Medizin
- Gesundheit als öffentliches Gut: Public Health
- Genetik
- Ärztliche Gesprächsführung und Grundfertigkeiten
Hard Facts über das Studium
Das Humanmedizinstudium kann im Diplomstudium oder an manchen Hochschulen im Bachelor- und Masterstudium studiert werden. Während in Deutschland hauptsächlich der Diplomstudiengang angeboten wird, ist es in der Schweiz das BA- und MA-Studium.
- Diplomstudium Medizin: Dauer 12 Semester mit 360 ECTS, gegliedert in 3 Studienabschnitte, inkl. Famulatur (vorgeschriebenes Praktikum) und Klinisch-Praktischem Jahr
- Bachelor- und Masterstudium Medizin: 6 Semester mit 180 ECTS Bachelor, 6 Semester mit 180 ECTS Master, inkl. Famulatur (vorgeschriebenes Praktikum) und Klinisch-Praktischem Jahr
- Abschluss, Titel und weiterführende Ausbildung
In Deutschland erfolgt der Abschluss durch eine mündliche Prüfung zum Ende des praktischen Jahres, danach kann man die Approbation beantragen, um als Arzt/Ärztin zu arbeiten. Damit man den akademischen Titel „Dr. med.“ tragen kann, ist eine Doktorarbeit in Medizin zu schreiben.
In Österreich erfolgt der Abschluss durch die Diplomarbeit bzw. Masterarbeit und die mündliche Diplomprüfung. Nach erfolgreicher Ablegung hat man - anders als in anderen Studienprogrammen - bereits den Titel “Doctor medicinae universae (Dr. med. univ.)” in der Tasche. Daraufhin folgt die Basisausbildung und danach die Facharztausbildung bzw. die Ausbildung für Allgemeinmedizin.
In der Schweiz muss nach dem Masterabschluss die Eidgenössische Prüfung Humanmedizin laut Medizinalberufegesetz MedBG absolviert werden. Danach kann man als Assistenzarzt bzw. -ärztin arbeiten und die Facharzt-Ausbildung machen. Für den Titel “Dr. med.” ist noch eine Promotion abzulegen.
Studienmodelle
Das klassische Humanmedizin-Studium ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur im Vollzeit-Präsenzstudium zu absolvieren. Der hohe Praxisanteil, das Labor und die klinischen Semester sind für ein Fernstudium ungeeignet. Ebenso ist die Intensität des Studiengangs bzw. die an sich schon lange Ausbildung im Vollzeitstudium ein Argument gegen berufsbegleitende Studiengänge bzw. Teilzeitstudien.
Abseits der Medizin gibt es aber viele gesundheitliche Studiengänge, die in solchen Alternativ-Modellen studierbar sind.
Wo du Medizin studieren kannst
Humanmedizin kann an öffentlichen Universitäten, aber auch an einigen privaten Hochschulen studiert werden. Viele Städte haben eigene medizinische Hochschulen bzw. eigene MedCampus, bei anderen ist die medizinische Fakultät eingegliedert in eine andere Universität.
In Deutschland kann man sich an ungefähr 40 verschiedenen Hochschulen (36 staatlichen sowie an vier privaten Hochschulen) für Medizin einschreiben.
14 Bundesländer haben eine oder gleich mehrere öffentliche Studieneinrichtung für Humanmedizin - etwa die Universitäten Ulm, Freiburg, Tübingen, Hamburg, Gießen, Frankfurt am Main, Bochum, Aachen, Düsseldorf, Köln, Münster, Mainz, Kiel und Jena. Auch an der LMU München oder an der Humboldt Universität zu Berlin hast du die Möglichkeit. Private Einrichtungen sind z.B. die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnberg oder die Kassel School of Medicine.
In Österreich sind es inklusive der privaten Anbieter aktuell 8 Standorte für das Humanmedizin-Studium, nämlich die Medizinischen Universitäten in Wien, in Graz und in Innsbruck sowie die medizinische Fakultät an der JKU Linz. In Salzburg kann man an der privaten Paracelsus Medizinischen Privatuniversität studieren, außerdem gibt es z.B. die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und die Danube Privatuniversität.
In der Schweiz kann man etwa in Basel, Bern, Lausanne, Genf und Zürich Medizin studieren. Aber auch an den Unis Freiburg bzw. Neuenburg (hier aber nur das 1. Studienjahr) wird der Studienzweig angeboten. Die Unterrichtssprache ist hier je nach Kanton Deutsch oder Französisch.
Voraussetzungen
Um ein Studium der Humanmedizin beginnen zu können, musst du die Ablegung der Reifeprüfung (Abitur, Matura, Maturitätsprüfung) vorweisen. Neben der allgemeinen Hochschulreife ist es auch möglich, den Hochschulzugang für das Medizinstudium ohne Reifeprüfung zu schaffen, z.B. durch eine facheinschlägige Studienberechtigungsprüfung, durch eine berufliche Aufstiegsfortbildung oder eine fachlich entsprechende Berufsausbildung.
Medizin ist aufgrund der Popularität des Studiums mit bestimmten Zulassungshürden versehen, zumeist der Numerus clausus (NC) oder ein Aufnahmeverfahren.
Nachdem in der Vergangenheit nur mehr eine Abiturbestnote von 1,0 zum Studium berechtigte und ansonsten lange Wartezeiten hinzunehmen waren, sind in Deutschland mittlerweile mehrere sogenannte Zulassungsquoten gültig. Eine davon ist das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH), das wiederum aus verschiedenen Elementen besteht.
In Österreich muss man an jeder staatlichen Hochschule eine Zulassungsprüfung zum Medizinstudium absolvieren (den sogenannten MedAT), die Noten aus dem Reifezeugnis sind irrelevant. Viele angehende Studierende kommen deswegen aus dem Ausland.
An einigen Unis in der Schweiz gibt es mit dem EMS einen Eignungstest für das Medizinstudium, an anderen Hochschulen hingegen gibt es keine Zulassungsbeschränkung und es wird nach dem 1. Studienjahr “ausgesiebt”.
Generell ist es für das Medizinstudium wichtig, eine hohe Lernbereitschaft zu haben, da der Lernaufwand enorm ist und das Studium inklusive der späteren Facharztausbildung viel Zeit in Anspruch nimmt. In weiterer Folge sind auch Durchhaltevermögen und Disziplin relevante Faktoren.
Fachbezogene Kenntnisse bzw. ein großes Interesse und Gespür für den Fachbereich sind ebenso notwendig. Für Medizin ist vor allem die naturwissenschaftliche Auffassungsgabe für biologische und chemische Abläufe wichtig, da Biochemie und Molekularbiologie anspruchsvolle Teile des Studienprogramms darstellen. Auch gute Englischkenntnisse sind relevant.
Des Weiteren ist auch eine gute Sozialkompetenz und der Wunsch, mit Menschen arbeiten zu wollen, unabdingbar, um ein erfolgreicher Arzt/eine erfolgreiche Ärztin zu werden.
Karriere und Berufsaussichten
Deine Karriere- und Gehaltsaussichten nach dem Medizinstudium sind sehr gut. Die meisten Absolvent*innen werden Arzt bzw. Ärztin in einem Krankenhaus oder einer Praxis. Mediziner*innen können selbstständig arbeiten oder in einem Angestelltenverhältnis. Darüber hinaus sind Mediziner*innen auch in der Forschung und der akademischen Lehre sehr gefragt.
In folgenden medizinischen Fachbereichen kann der Arztberuf gewählt werden: Allgemeinmedizin, Radiologie, Frauenheilkunde, Orthopädie, Augenheilkunde, HNO, Urologie, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Innere Medizin, Chirurgie, Kinder- und Jugendmedizin, Neurologie, Psychiatrie und noch einiges mehr.
Der konkrete Verdienst unterscheidet sich je nach Fachrichtung, die du einschlägst, und deiner Berufserfahrung.
Du hast bereits ein bestimmtes Medizinstudium im Auge? Dann wird es Zeit, eine passende Unterkunft in deiner neuen Studienstadt zu entdecken - beispielsweise in einem Studentenheim/Studentenwohnheim oder einer WG.