Das Studium der Historischen Grundwissenschaften an der Universität Heidelberg beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen historischer Überlieferung und sensibilisiert die Studierenden für die Grundlagenarbeit und aktuelle Forschungsinhalte der historischen Disziplinen.
Zu den engeren Grundwissenschaften zählen Paläographie (Schriftgeschichte), Diplomatik (Urkundenlehre), Akten- und Archivkunde, Chronologie (Zeitrechnung), Editionskunde, Epigraphik (Inschriftenkunde), Genealogie (Personen- und Familienforschung), Historische Geographie, Heraldik (Wappenkunde), Kodikologie (Handschriftenkunde), Numismatik (Münzkunde), Sphragistik (Siegelkunde) sowie die Neue Medien-Kunde (Historische E-Literacy).
Regelmäßige Kooperationen mit Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen der Stadt, der Region und des Landes integrieren fachbezogene berufspraktische Bezüge in die Lehre. Dazu gehören u.a. die Universitätsbibliothek, das Universitätsarchiv, die Akademie der Wissenschaften und das Kurpfälzische Museum in Heidelberg, sowie das Stadtarchiv Worms, die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, das Historische Museum der Pfalz in Speyer, das Generallandesarchiv Karlsruhe und die UNESCO-Weltkulturerbestätte Kloster Lorsch. Es besteht eine enge Beziehung zum Deutschen Historischen Institut in Paris. Praktika und Exkursionen werden gefördert, um berufliche Perspektiven zu gewinnen und praktische Fähigkeiten zu erwerben.
Ein Auslandssemester wird empfohlen und gefördert, ist aber keine Voraussetzung für den Abschluss. Das Historische Seminar unterstützt die Mobilität der Studierenden durch Austauschprogramme wie Erasmus. Im Ausland erbrachte Leistungen können angerechnet werden.
Die Studierenden erlernen forschungsnah die Grundlagen zur eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit und profitieren von den Erfahrungen des Sonderforschungsbereichs 933 "Materiale Textkulturen" und des Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH).
Die Absolventen sind zur selbständigen praktischen Tätigkeit in verschiedenen Berufsfeldern befähigt, wie Archivwesen, historische Museen und Ausstellungen, Universitäten und Forschungsinstitute, Erwachsenenbildung, Medien und Kommunikation, Kultureinrichtungen, Verlagswesen und Bibliotheken, Journalismus, wissenschaftliches Lektorat, Verwaltung und öffentlicher Dienst. Für viele Berufsfelder ist eine Weiterqualifizierung im Masterstudium oder eine Promotion erforderlich.