Ich habe dieses Semester an der FSU Jena den Master „Gesellschaftstheorie“ begonnen und bin ziemlich überzeugt bisher. Ein Großer Pluspunkt vorab ist aufjedenfall, dass durch die Interdisziplinäre Ausrichtung des Studienganges Studierenden mit ganz unterschiedlichen Bachelorabschlüssen hier einen Platz bekommen können. In meinem Jahrgang sind viele ganz unterschiedliche Bachelorabschlüssen, von (in meinem Fall) Soziale Arbeit über Kulturwissenschaften bis zu Rechtswissenschaften (nach dem 1. Staatsexamen), vertreten. Dazu später aber mehr.
Der Gesellschaftstheorie Master bietet die, in Deutschland, einmalige Möglichkeit ein interdisziplinäres Studium zu absolvieren, in welchem die Studierenden sehr frei entscheiden können, was sie lernen wollen und worin sie sich vertiefen möchten. Die Konzeption des Studiengang ist sehr frei und bietet Wahlmöglichkeiten für Seminare, Vorlesungen oder Module aus sehr vielen verschiedenen unterschiedlichen Studiengängen.
Das bedeutet, dass es möglich ist sowohl Veranstaltungen aus Soziologie, Philosophie, Politikwissenschaften, Geschichtswissenschaften, der angewandten Ethik und aus vielen weiteren Studienfächern, zu belegen. Je nach Veranstaltung ist es z.B. sogar möglich Veranstaltungen aus der Rechtswissenschaft zu belegen. Das macht es anfangs nicht ganz leicht einen Überblick zu bekommen, aber wenn dieser dann da ist, dann fällt sofort auf wie vielseitig die Auswahlmöglichkeiten und die interessenspezifische Belegung der Lehrveranstaltungen, sind. Der Abschluss und die Bildung die hier vermittelt wird, sind somit (in meinen Augen) nicht nur einmalig sondern auch sehr besonders.
Darüber hinaus setzt sich der Studiengang, wie oben erwähnt, aus den unterschiedlichsten Studierenden mit unterschiedlichen Bachelorabschlüssen zusammen, so dass es durchgehend sehr vielschichtige Perspektiven auf die Thematiken gibt und der Diskurs somit sehr produktiv und vielseitig wird.
Insgesamt würde ich den Studiengang 5 Sterne oder mehr geben, aber die Uni Jena hat (wie wahrscheinlich die allermeisten Unis) auch Schwachstellen und eine sehr ausgeprägte Bürokratisierung verschiedener Prozesse. Dazu will ich hier nicht unerwähnt lassen, dass die Uni Jena in Sachen Digitalisierung, trotz mittlerweile jahrelanger Pandemie-Erfahrung, ziemlich schlecht aufgestellt ist und Online-Lehre hier wahrscheinlich viele Probleme machen wird. Hoffen wir einfach mal dass es keinen weiteren Lockdown geben wird, dann macht auch das etwas in die Jahre gekommene Digitalisierungs-Konzept keine Probleme und stellt auch keinen Deal-breaker mehr dar.