Das Studium der Zahnmedizin an der FAU vermittelt Kenntnisse in Prävention, Diagnose und Behandlung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen. Der interdisziplinäre Ansatz verbindet Zahnmedizin mit Humanmedizin, da sich Mundhöhlenerkrankungen auf den gesamten Körper auswirken können. Das Studium umfasst eine theoretische, wissenschaftliche und praktische Ausbildung, wobei der Schwerpunkt auf fächerübergreifendem Denken liegt.
Das Studium gliedert sich in drei Abschnitte: In den ersten vier Semestern werden intensiv Naturwissenschaften, Anatomie, Physiologie, Biochemie sowie zahnmedizinische Propädeutik und Werkstoffkunde behandelt. Es folgt ein vierwöchiges Pflegepraktikum und eine Ausbildung in Erster Hilfe. Anschließend kann der erste Abschnitt der zahnärztlichen Prüfung abgelegt werden.
In den nächsten beiden Semestern werden die praktischen Fähigkeiten für den Beruf des Zahnarztes/der Zahnärztin anhand standardisierter Ausbildungssituationen erlernt. Hier finden die sogenannten "Phantomkurse" der Zahnerhaltung und Zahnersatzkunde statt. Außerdem werden die Grundlagen der Kieferorthopädie, Oralchirurgie und der Notfallmedizin vermittelt. Der zweite zahnärztliche Abschnitt wird mit einer mündlich-praktischen Prüfung abgeschlossen.
Im dritten zahnärztlichen Abschnitt (7.-10. Semester) steht die Patientenbehandlung im Vordergrund. Neben den zahnmedizinischen Kursen werden auch medizinische Grundlagen wie Pathologie, Pharmakologie, Innere Medizin und Dermatologie behandelt. Zusätzlich wird in sogenannten Querschnittsbereichen interdisziplinär ausgebildet. Eine vierwöchige Famulatur in einer kooperierenden Zahnarztpraxis ermöglicht einen Einblick in die zahnärztliche Tätigkeit. Das Studium wird mit dem dritten Abschnitt der zahnärztlichen Prüfung abgeschlossen, der aus einem praktisch-mündlichen und einem schriftlichen Teil besteht.
Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums wird die Approbation als Zahnarzt/Zahnärztin erworben, die zur Ausübung der Zahnheilkunde berechtigt. Eine weitere Facharztausbildung ist nicht zwingend erforderlich, jedoch sind Spezialisierungen wie Fachzahnarzt/Fachzahnärztin für Kieferorthopädie oder Oralchirurgie möglich. Für die Ausbildung zum Facharzt/Fachärztin für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ist ein abgeschlossenes Humanmedizin- und Zahnmedizinstudium erforderlich.
Wer Zahnmedizin studiert hat, wird in den meisten Fällen Zahnärztin oder Zahnarzt. Es besteht die Möglichkeit, sich in einer vierjährigen Weiterbildung zum "Zahnarzt für Kieferorthopädie" und zum "Zahnarzt für Oralchirurgie" zu spezialisieren. Ein zusätzlich abgeschlossenes Studium der Medizin ist darüber hinaus die Grundlage für die Ausbildung zum Facharzt für Kiefer- und Gesichtschirurgie.