Wenn Plan B zum Traumstudium wird: Mein erstes Semester Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Anneli Böhm
Anneli Böhm

Ich heiße Anneli Böhm, bin 18 Jahre alt und studiere seit Oktober 2021 Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Uni Wien. In meiner Freizeit sehe ich gerne Serien, treffe mich mit Freund*innen oder höre Musik in meinem Zimmer. Aktuell versuche ich wieder mehr zu schreiben, zu lesen und zu zeichnen. Außerdem bin ich weiterhin auf der Suche nach coolen Theaterprojekten.

Veröffentlicht am

16.11.2022

Wenn Plan B zum Traumstudium wird: Mein erstes Semester Theater-, Film- und Medienwissenschaft

Wenn Plan B zum Traumstudium wird: Mein erstes Semester Theater-, Film- und Medienwissenschaft

Eigentlich wollte Anneli nach der Matura ihr Traumstudium Schauspiel beginnen. Dann musste sie umdisponieren. Ihre Notlösung, [URL="https://studiumfinden.com/studiengang/universitaet-wien/bachelor-theater-film-und-medienwissenschaft"]Theater-, Film- und Medienwissenschaft[/URL] an der [URL="https://studiumfinden.com/hochschule/universitaet-wien"]Uni Wien[/URL], entpuppte sich jedoch als Glückstreffer. Jetzt will sie das Studium unbedingt durchziehen. Bei iamstudent berichtet sie über ihre Erfahrungen und bringt auch gleich noch auf den Punkt, wie man die größte Hürde der TFM-Eingangsphase meistert!

Ein Licht geht auf

Plan A: Schauspiel studieren. Das war mir von Anfang an klar. Doch die erste Runde von Aufnahmeprüfungen klappten dann doch nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Plan B: Psychologie? Gap-Year? Anglistik? Irgendwie gab es bei so viel Auswahl trotzdem nicht das Richtige. Nach ewiger Suche fand ich es dann: Theater-, Film- und Medienwissenschaft – drei Schwerpunkte, die mich alle interessierten. Die Beschreibung hörte sich perfekt an und für ein Semester könnte man das Studium ja als Notlösung machen. In Österreich gibt es TFM nur in Wien. Wien wäre auch nicht unbedingt meine erste Wahl gewesen, aber da ich dort bereits einige Leute kannte, könnte man ja hinziehen - als Notlösung für ein Semester. Mittlerweile bin ich am Ende des Semesters angelangt und eines steht fest: TFM an der Uni Wien war die beste Wahl, die ich hätte treffen können und ich werde es fertig studieren! 

Das Studium

Wenn du dir praxisbezogenen Unterricht erwartest, bist du bei diesem Studium definitiv an der falschen Adresse. Aber das sollte dich nicht abschrecken! Ich dachte anfangs auch, dass es langweilig und anstrengend ist, viele wissenschaftliche Texte zu lesen – das stimmt auch. Zumindest der anstrengende Teil. Die Texte sind sehr spannend und man erhält ganz andere Eindrücke von alltäglichen Dingen. (Ich werde Filme nie wieder so sehen können wie früher.) Gleichzeitig ist die Menge an Pflichtlektüre besonders am Anfang überwältigend. Mein Hirn war nach der Matura lange auf Urlaubsmodus und deshalb war es umso schwieriger, die Texte zu verstehen. Das besserte sich nach der Zeit und die Vorlesungen waren eine besondere Hilfestellung. Allgemein waren die VOs, meiner Meinung nach, mitunter das Beste in der StEOP. Ich wage zu bezweifeln, dass in anderen Studien ein oberkörperfreier Edward aus „Twilight“ auf die Leinwand projiziert wird und das Wort „beefcake“ fällt. Obwohl vieles amüsant ist, werden auch wichtige Themen wie Rassismus und Sexismus behandelt. All dieses theoretische Wissen schafft ein gutes Fundament, das später auch in der Praxis angewendet werden kann. Man muss nur viel Eigeninitiative zeigen, die vom TFM-Institut auch gefördert wird. Es besteht nämlich die Möglichkeit, sich Praktika in Form von ECTS anrechnen zu lassen. 

Der Erstis Alptraum: Die StEOP

Als ich mich mit erfahreneren Theater-, Film- und Medienwissenschaft-Student*innen unterhalten habe, kristallisierte sich insbesondere eines heraus: Die StEOP ist der Horror und die Prüfungen schwer. Das Licht am Ende des Tunnels - danach wird alles leichter. Verstehe mich nicht falsch, sie ist schwer. Deswegen lautet das Motto: „4 gewinnt!“ Aber sie ist definitiv (auch beim ersten Antritt) zu schaffen. Du fragst dich, wie? Dann schau dir meine Tipps an!  

StEOP Survival Guide – so meisterst du das „Horror-Semester“

Schritt 1: Vorbereitung ist die halbe Miete. Lies dir die Pflichtlektüren durch und sieh dir die hochgeladenen Videos an. Nebenbei solltest du wichtige Dinge markieren, notieren und dir Fragen zum Text aufschreiben – darauf gehe ich später noch ein. 

Schritt 2: Vorbereitungen erledigt? Dann gehe in die Vorlesungen. Wenn sie vor Ort angeboten werden, dann versuche auch präsent zu sein. Die Professor*innen werden meistens deutlich machen, worauf sie bei der Prüfung achten. Davon abgesehen sind die VOs (fast) immer spannend, wenn nicht sogar unterhaltsam. Noch ein Vorteil: Am Ende gibt es oft die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit deinen Kommiliton*innen zu diskutieren. 

Schritt 3: Nachbereitung. Ich bin ganz ehrlich mit dir, während des Semesters habe ich das kaum gemacht, aber vor der Prüfung wünschte ich mir, ich hätte es getan. Lies deine Pflichtlektürenotizen erneut durch und versuche sie mit deiner Mitschrift aus der Vorlesung zu verbinden. Somit hast du eine gute Grundlage und wirst den Stoff besser verstehen. 

Schritt 4: Tutorium & Feedbackfragen. Ohne das Tutorium wäre ich verloren gewesen. Dort wird dir Hilfe angeboten und die Themen werden erneut erklärt. Die freiwilligen Feedbackfragen waren auch eine große Hilfestellung, weil die Fragen wie bei der Prüfung formuliert werden und man Rückmeldungen zu den Antworten erhält. Keine Sorge: Deine Antworten werden nicht benotet, also kannst du entspannt üben. 

Schritt 5: We’re all in this together - Versuche Lerngruppen zu finden! Die Fragen, die du dir bei deinen Vorbereitungen notiert hast, kannst du so höchstwahrscheinlich beantworten. Das Austauschen von Mitschriften ist ebenfalls sinnvoll, weil anderen Personen andere Dinge auffallen. Außerdem kann dir das Mentoring dabei helfen, Leute aus deinem Studium kennenzulernen. Das Mentoring ist freiwillig und findet auch nicht immer in einem Hörsaal statt. Ziel ist es, Mitstudierende zu treffen und eventuell auch Freund*innen zu finden. Die meisten TFM-Student*innen, die ich kenne, sind unglaublich lieb und so gut wie immer bereit, über Filme und Serien zu reden. Immerhin besteht das Student*innenleben nicht nur aus ständigem Lernen, sondern eben auch aus Spaß und einigen Partys. Alles in allem ist das Studieren an der Universität Wien trotz Lernstresses eine Bereicherung und ich kann es nur weiterempfehlen. Ich hoffe, ich konnte dir das Studium schmackhaft machen und dir die Angst vor der StEOP nehmen. Vielleicht läuft man sich im Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft ja mal über den Weg?

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