Das erwartet dich im Studiengang Psychologie an der Universität Innsbruck
Mara Neumair
Mara Neumair

Ich bin 22 Jahre alt, komme aus Südtirol und studiere seit 2020 Psychologie im wunderschönen Innsbruck! 

Veröffentlicht am

10.4.2023

Das erwartet dich im Studiengang Psychologie an der Universität Innsbruck
Mara Neumair
Mara Neumair

Veröffentlicht am 10.4.2023

Das erwartet dich im Studiengang Psychologie an der Universität Innsbruck

In diesem Beitrag werde ich über einige meiner grundlegenden Erfahrungen im [URL="https://studiumfinden.com/studiengang/universitaet-innsbruck/bachelor-psychologie"]Psychologiestudium[/URL] an der [URL="https://studiumfinden.com/hochschule/universitaet-innsbruck"]Uni Innsbruck[/URL] berichten. Ich werde meine Eindrücke des Studiums generell und auch speziellere Aspekte des Studiums, wie beispielsweise das Aufnahmeverfahren, beschreiben, und hoffe, dir damit einen realistischen und konkreteren Einblick in den Studiengang Psychologie an der Uni Innsbruck geben zu können.

Der Aufnahmetest

Beginnen möchte ich beim Aufnahmetest, da dieses dir überhaupt erst den Zugang zum Studium ermöglicht. DerTest findet in ganz Österreich am selben Tag statt, das bedeutet, du solltest dir im Vorhinein schon klar sein, in welcher Stadt du studieren möchtest. Auch die Wahrscheinlichkeit, den Aufnahmetest zu bestehen, ist je nach Stadt unterschiedlich groß. Das hängt davon ab, wie viele Personen antreten und wie viele Studienplätze zur Verfügung stehen. Ein Blick auf die Statistiken der letzten Jahre kann dir da bestimmt weiterhelfen. Bei mir, im Jahr 2020, sind in Innsbruck insgesamt 1.020 Bewerber*innen angetreten, wobei 260 Studienplätze vergeben wurden. Das mag auf den ersten Blick abschreckend erscheinen, jedoch bin ich der Meinung, dass es definitiv machbar ist, einen Studienplatz zu ergattern, sofern man sich die Wochen/Monate vor dem Aufnahmetest gut darauf vorbereitet.

Welche Unterlagen du zur Vorbereitung brauchst, findest du normalerweise auf der Website der Universität. Üblicherweise besteht der Test aus drei Teilen: einem Wissensteil (30 Fragen, größte Gewichtung), einem formal-analytischen Teil (15 Fragen) und einem Textverständnis Teil (Englisch - 15 Fragen). Beim Wissensteil geht es wirklich vorwiegend um eine gute Vorbereitung, wohingegen die letzten beiden Teile auf Übung basieren. Vor allem für den formal-analytischen Teil würde ich dir empfehlen, dich mit der Art der Übungen bekannt zu machen und einige ähnliche Übungen durchzuprobieren. Auch dafür findest du auf der Website oder anderswo im Internet hilfreiche Übungsbücher. Die Vorbereitung auf den Aufnahmetest bereitet dich außerdem schon in einem gewissen Maße auf das tatsächliche Studium vor und bietet dir einen kleinen Einblick auf grundlegende Inhalte des Psychologiestudiums.

Der Einstieg ins Studi-Leben

Solltest du diesen ersten Schritt erfolgreich gemeistert und einen Studienplatz angeboten bekommen haben, bist du bereit für dein erstes Semester – auch wenn du dich vielleicht noch nicht bereit fühlst. Glaub mir aber, wenn ich dir sage, dass du in das Studentenleben schneller reinwachsen wirst, als du am Anfang vielleicht denkst. Stelle dich jedoch darauf ein, dass ein Studium sehr viel mehr Eigeninitiative und Planung benötigt, als du es von der Schule gewohnt bist. Das Selbststudium ist essenziell für eine erfolgreiche Meisterung deines Studiums. 

Aufbau Bachelor - Master - Doktorat

An dieser Stelle möchte ich noch ein paar Worte zum Aufbau des Studiums einbringen. Das Psychologiestudium ist in einen Bachelor- und einen Masterstudiengang eingeteilt. Wenn du beide Teile an der Universität Innsbruck ablegst, kannst du nach dem Abschluss des Bachelorstudiengangs automatisch im Master weiter studieren (d.h. ohne Aufnahmeverfahren o.Ä.). Solltest du die Universität wechseln wollen, kann es hingegen sein, dass du ein weiteres Aufnahmeverfahren ablegen musst oder einen bestimmten Notendurchschnitt aufweisen musst (beispielsweise in Deutschland). Eine Absolvierung des Masterstudiengangs ist jedoch erforderlich, wenn du beruflich als Psycholog*in Fuß fassen möchtest, da du dich erst nach abgeschlossenem Masterstudium offiziell als Psycholog*in betiteln darfst. Zudem muss nach dem Abschluss des Masterstudiengangs eine Ausbildung erfolgen, in welcher du dich auf einen Fachbereich spezialisierst. 

Das Studium ist relativ breit und allgemein aufgebaut und vermittelt vor allem Basiswissen auf Grundlagen- und Anwendungsebene. Das ist natürlich von Vorteil, wenn du noch nicht ganz sicher bist, auf welchen Bereich du dich später spezialisieren möchtest, da dir nach dem Studium eine unglaubliche Vielzahl von Optionen offen steht. Das bedeutet jedoch auch, dass das Studium lediglich eine Berufsvorbildung darstellt. Um tatsächlich als Psycholog*in arbeiten zu können, muss dann noch eine entsprechende Berufsausbildung in einem bestimmten Fachbereich der Psychologie erfolgen. Solltest du eine wissenschaftliche Karriere (z.B. Forschung) anstreben, bietet sich außerdem die Möglichkeit, nach dem Masterabschluss noch ein Doktoratsstudium (PhD) an der Universität anzuhängen. 

Der inhaltliche Aufbau

Jetzt, wo du über ein paar Hintergründe Bescheid weißt, kommen wir zu inhaltlichen Aspekten des Bachelorstudiums Psychologie. Das Studium ist vorwiegend theoretisch bzw. wissenschaftlich ausgelegt, vor allem in den ersten beiden Semestern. In diesen Semestern wird die Grundlage für den weiteren Studienverlauf gebildet, stell dich also unter anderem auf Kurse wie „Wissenschaftliches Arbeiten“, „Statistik“ oder „Forschungsmethoden der Psychologie“ ein. Für einen Großteil der Studierenden klingen diese Module weniger ansprechend, jedoch gehören sie gleichermaßen zu einem wissenschaftlichen Studium dazu, wie „Entwicklungspsychologie“, „Klinische Psychologie“ oder „Sozialpsychologie“. 

Nach den ersten beiden Semestern wird es dann deutlich inhaltlicher, jedoch bleibt es größtenteils bei einer sehr theoretischen Wissensvermittlung. Dabei lässt sich außerdem ein Schwerpunkt auf „Klinischer Psychologie“ erkennen, da sehr viele Module klinische Aspekte beleuchten. Jedoch ist auch der Besuch verschiedener Seminare im Laufe des Bachelorstudiums vorgesehen, wobei jedes Semester eine Vielzahl an Seminaren zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten angeboten wird und du selbst aussuchen kannst, welche Seminare dich mehr oder weniger interessieren.

Bei der Seminarauswahl und -vergabe wird nach einem Präferenzsystem vorgegangen. Das bedeutet, dass du die zur Auswahl stehenden Seminare nach Rängen (je nach deiner persönlichen Präferenz) ordnest. In welches Seminar du letztendlich kommst, liegt dann jedoch nicht mehr in deiner Hand. Aber es besteht immer die Möglichkeit, mit jemandem zu tauschen. Seminare bieten eine super Gelegenheit, Themenbereiche zu vertiefen und zu diskutieren, da diese meist in kleineren Gruppen abgehalten werden.

Das Pflichtpraktikum

Weiters ist ein Pflichtpraktikum in einem psychologischen Bereich vorgesehen, sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium. Die meisten Studierenden suchen sich ein Praktikum über die Sommerferien, aber viele machen es auch während des Semesters. Das kann jede*r individuell entscheiden. Im Bachelorstudium musst du insgesamt 280 Praktikumsstunden absolvieren, du kannst es aber auch aufteilen und zwei Praktika zu je 140 Stunden suchen. Durch die „Verpflichtung“ eines Praktikums, bietet sich dir die Möglichkeit, einen vertieften Einblick in die Praxis des Psychologiealltags zu bekommen. Sieh das also als Chance an und suche dir Praktikumsstellen, die dich wirklich interessieren und wo du dir vorstellen könntest, später selbst zu arbeiten. 

Auslandsaufenthalt

Eine weitere Möglichkeit, die sich während deines Studiums bietet, möchte ich ganz besonders betonen. Du kannst nämlich ein Auslandssemester/-jahr an einer anderen europäischen (ERASMUS) oder internationalen (Partner-)Universität antreten. Ich persönlich habe mich für ein Auslandssemester in Singapur entschieden und würde es definitiv weiterempfehlen, da es eine großartige Erfahrung sein kann, die dich sowohl persönlich als auch akademisch wachsen lassen kann. Leider habe ich den Eindruck, dass diese Angebote von der Universität relativ wenig hervorgehoben werden. Solltest du aber nach einer Herausforderung suchen, informier dich bei der Universität über deine Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts.

Mein Resümee

Abschließend kann ich dir das Psychologiestudium an der Universität Innsbruck wärmstens empfehlen, da es breite Einsichten in den Bereich Psychologie bietet und auch das Universitätsklima generell sehr entspannt ist. Mir persönlich fehlt innerhalb der Module nur manchmal ein wenig der Praxisbezug bzw. die Tiefe und ich finde, da wäre noch Spielraum nach oben. Der Bildungsweg für den Psycholog*innenberuf ist außerdem relativ lang, daher würde ich diesen Weg nur einschlagen, wenn du auch wirklich überzeugt davon bist. Ich denke aber auch, dass sich in Zukunft noch viele weitere Bereiche für die Psychologie öffnen werden, daher sehe ich die Berufschancen relativ vielversprechend. Durch die breite Auffächerung des Studiums kannst du es unter anderem dafür nutzen, herauszufinden, wo deine Interessen und Stärken liegen und in welche Richtung du dann tatsächlich gehen willst. 

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