Jus-Studentin auf Umwegen
Nach vier Arbeitsjahren in einer renommierten Rechtsanwaltskanzlei in Wien, habe ich dann die Motivation bekommen, mehr in die Materie einzugehen. Neben meiner Ausbildung habe ich daher die Matura nachgeholt und begann zu studieren. Ich habe während der Coronapandemie im März 2021 mit dem Studium begonnen und möchte meine ersten Erfahrungen mit euch teilen.
Ich studiere am [URL="https://studiumfinden.com/hochschule/universitaet-wien"]Juridicum Wien[/URL]. Als ich dort das erste Mal war, fühlte ich mich genauso als wäre ich in Hogwarts, da die Uni mit sehr vielen Treppen und Räumen ausgestattet ist. Und als Ersti stoßt man jedes Mal aufs Neue auf Räume, die einem fremd sind. Allerdings war ich anfangs nicht oft auf der Uni anzutreffen, da ich in der Corona Pandemie begonnen habe zu studieren und alles digital stattgefunden hat.
Die Doppelbelastung von Startproblemen und Pandemie
Eine digitale Lehrveranstaltung ist mit einer Präsenzlehre nicht zu vergleichen. Für mich war es eine sehr große Hürde, überhaupt eine Routine zu bekommen oder meinen Alltag so zu gestalten, etwas effektiv weiterzubringen. Der Start war ziemlich chaotisch, was mir sehr schwer zu Lasten fiel, da ich meist eine Perfektionistin bin und bei mir alles nach Plan laufen muss. Dieses Semester hieß es dranbleiben, zusammenreißen, hartnäckig sein und auf gar keinen Fall der Prokrastination hingeben!
Die erste kritische Phase hat somit begonnen und es stellen sich die Fragen: Wo, wie, was, wann? Das A und O ist eine gute Semesterplanung, weil sich nichts miteinander überschneiden darf. Es bringt dir nichts, dich in jede Übung einzuschreiben, da es kaum möglich ist mit dem Lernaufwand mitzukommen. Außerdem solltest du achtgeben auf einige Fristen, um nicht den Überblick zu verlieren. Somit sind dann alle deine Termine gut koordiniert!
In der digitalen Lehre fand meist alles über Zoom oder Moodle statt, wo nur der Professor zu sehen war. Wenn sich ein Kommilitone zu Wort meldete, hat man nur die Stimme gehört, ohne ein Bild zur Person zu haben. Diese "Leere" zog sich leider auch in andere Bereiche fort.
Ellbogen raus?
So herrschte auch nicht wirklich ein Zusammenhalt unter den Studierenden. WhatsApp Gruppen werden für jede Übung, Kurs und Lehrveranstaltung erstellt, jedoch ist Teamwork ein sehr großes Fremdwort für die Studierenden. Somit kannst du auch nicht so leicht Kontakte knüpfen und gehst als Alleingängerin durchs Studium. Wenn du dann auch noch den anfallenden Bücherberg vor dir siehst, vergeht dir sehr schnell die Motivation am Studium.
Anfangs ist es darüber hinaus sehr schwer, sich in dieses System einzugliedern, da man noch in diesem typischen Schulsystem festsitzt. Dennoch findet man sich mit der Zeit mit dem Druck zurecht. Es ist ein großer und langer Weg, den man sich vorgenommen hat. Und es geht nicht nur darum, formell zu studieren, sondern auch in dieser Zeit vieles zu schaffen. Da beginnt meistens schon der Konkurrenzkampf, wo dir viele nicht helfen möchten und du auf dich allein gestellt bist.
Hier folgen nun aber einige Tipps, die ich geben kann, nachdem ich ein ganzes Semester lang von Zuhause aus studiert habe:
- Lass dich nicht runterkriegen und bewahre immer Ruhe.
- Wiederhole, wiederhole und nochmals wiederhole, denn nur so wird der Stoff sitzen bleiben.
- Solltest du eine Prüfung nicht geschafft haben, ist es immer wichtig, sich selbst weiter zu motivieren. Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn du nach wochenlangem Lernen eine Prüfung dann schaffst.
- Wenn du eine Sache lernst, dann ist es ehrgeizig zu sein und den Willen zu bekommen, weiter zu machen! Das Wichtige an dem Ganzen ist nicht aufzugeben, denn nur dann kommst du ans Ziel.
- Immer an sich zu glauben und die positive Einstellung beizubehalten - so lautet das Credo!
Die Anfänge des zweiten Semesters: Es geht wieder raus!
Das zweite Semester ist nun gestartet und dieses Mal als Hybrid-Lehre. Übungen finden zu Hälfte digital statt und zur Hälfte vor Ort. Es ist ein schönes Gefühl, aus seinen eigenen vier Wänden rauszukommen und zur Universität gehen zu dürfen. Klar herrschen sehr strenge Hygienemaßnahmen, jedoch nehmen alle Studenten diese in Kauf. Mein Resümee ist: Wo ein Wille, da auch ein Weg! Ich bin glücklich über meine Entscheidung, gerade Jus zu studieren, und kann es kaum erwarten eines Tages meinem Traum nachzugehen.
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