Natürlich bricht mit dem Beginn des Studiums ein völlig neuer Lebensabschnitt an und es gibt anfangs einiges, an das man sich erst gewöhnen muss. Dieser Prozess braucht selbstverständlich Zeit. Deshalb solltest du nicht gleich in Panik ausbrechen, wenn du am ersten Uni-Tag vor dem falschen Hörsaal stehst oder noch keinen Plan hast, wie eine Lehrveranstaltung abläuft. Sieh die ersten Wochen einfach als großes Abenteuer und sei offen für Neues. Und vergiss nicht: Allen Studienanfängern geht es so wie dir! Was wir uns gefragt haben, als wir angefangen haben: Wie anders sind Schule und Universität nun wirklich? Und muss man völlig anders an die Sache herangehen? Also, auf jeden Fall: Zwischen Schule und Uni gibt es doch ziemlich viele Unterschiede. Das beginnt gleich mal damit, dass du dir deinen Stundenplan selbst zusammenstellen musst. Erkundige dich, welche Vorlesungen für die STEOP verpflichtend sind und konzentriere dich dann vor allem auf diese Lehrveranstaltungen. Es ist wichtig, sich gleich darauf einzustellen, dass man auf der Uni fast alles selbst organisieren muss. Das kann Vor- und Nachteile haben. Einerseits hast du natürlich mehr Freiheiten als während der Schulzeit, andererseits bist du selbst für dein Studienleben verantwortlich. Was wir gelernt haben: Gute Planung ist alles! Informiere dich im Vorhinein über Termine, halte Fristen ein, besorg dir einen Kalender und schreibe dir To-Do-Listen! Dann kann zumindest bei der Organisation nichts mehr schiefgehen!
Hier haben wir gleich einen weiteren Unterschied zur Schule: Auf der Uni kommt in kürzerer Zeit viel mehr Lernstoff zusammen (wir hatten nach dem ersten Semester mehrere dicke Mappen voll mit Zetteln, Unterlagen und Mitschriften). Obwohl man natürlich erst lernen muss, damit umzugehen, sollte das jetzt kein Grund zur Beunruhigung sein. Auch hier gilt: Gute Einteilung und eine vorausschauende Arbeitsweise helfen auf jeden Fall weiter. Besonders in der Studienrichtung Germanistik gibt es viel zu lesen, weshalb wir uns schon vor Beginn des Semesters bei Moodle informiert und Bücher besorgt haben. Uns hat es wirklich viel gebracht, uns schon im Vorhinein mit der Pflichtlektüre und dem Thema der jeweiligen Einheit auseinanderzusetzen. So kommt man in der Vorlesung leichter mit und erspart sich Zeit bei der Nachbearbeitung. Ein weiterer Tipp: Versuche, wenn möglich, selbst in die Vorlesung zu gehen und dich nicht nur auf fremde Mitschriften zu verlassen. Wenn du den Vortrag hörst, merkst du dir die Inhalte gleich besser und kannst bei Unklarheiten Fragen stellen. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, ordentlich mitzuschreiben und nach der Vorlesung (zum Beispiel am Wochenende danach) noch einmal drüberzulesen oder es noch einmal schön aufzuschreiben. Manchmal gibt es auch Skripten, die die Profs selbst zusammengestellt haben. Die sind dann natürlich besonders hilfreich, weil oft schon zu sehen ist, auf welche Themen sie besonders viel Wert legen.
Schneller als man denkt, stehen dann auch schon die ersten Prüfungen vor der Tür. Aber kein Grund zur Sorge: Mit der passenden Vorbereitung sind sie auf jeden Fall zu schaffen. Natürlich lernt jeder unterschiedlich schnell, deshalb ist es sinnvoll, für sich selbst abzuschätzen, wie viel Zeit man benötigen wird, um den gesamten Stoff zu wiederholen. Ein Vorteil gegenüber der Schule ist sicherlich, dass mehrere Prüfungstermine angeboten werden, zwischen denen man wählen kann. Weil bei uns ziemlich viele Prüfungen in einer Woche gewesen wären, haben wir uns z.B. dazu entschieden, auch bei einem zweiten Termin anzutreten. So konnten wir entspannter zu den Prüfungen gehen, weil wir wussten, dass wir den gesamten Stoff wiederholt hatten. Außerdem ist es somit auch kein Weltuntergang, wenn man eine Prüfung nicht gleich beim ersten Versuch schafft, da man ja mehrmals antreten kann und dann die positive Note gilt. Sehr hilfreich finden wir persönlich, einen Lernplan aufzustellen, in den wir uns eintragen, wann wir welche Inhalte lernen wollen.
Vielleicht geht es nicht jedem so, aber für uns war die Studienwahl eine äußerst schwierige Aufgabe, da wir zahlreiche Interessen haben und es uns somit schwer gefallen ist, uns auf eine bestimmte Richtung festzulegen. Falls es dir ähnlich geht: Uns hat es geholfen, auch andere Studienrichtungen auszuprobieren und einfach einmal reinzuschnuppern, weil man im Vorhinein ja nicht wissen kann, was einen erwartet. Fest steht: Germanistik an der Uni Wien hat uns von Anfang an begeistert, wir interessieren uns nach wie vor für die Inhalte, haben Freude am Lernen und sind motiviert, uns weiter mit den Themen auseinanderzusetzen. Natürlich sind auch Inhalte Teil des Studiums, die einen vielleicht nicht so begeistern, aber das sollte man nicht gleich als Zeichen dafür sehen, dass das Studium nicht zu einem passt. Wichtig erscheint es uns vor allem, ehrlich zu sich selbst zu sein und schon im Verlauf des ersten Semesters darüber zu reflektieren, ob das Studium das ist, was man sich vorgestellt hat. Was wir auch gelernt haben: An erster Stelle sollte stehen, dass du mit deiner Studienwahl zufrieden bist (schließlich wirst du das die nächsten Jahre studieren) und nicht Verwandte, Freunde oder Außenstehende. Hauptsache, das Studium begeistert dich, dann kannst du alles erreichen! Obwohl diese 4 Fragen wohl nur eine kleine Auswahl aus den FAQs zum Studienbeginn gewesen sind, hoffen wir doch, dir einen kleinen Einblick ins erste Semester ermöglicht und auch ein wenig Klarheit geschaffen zu haben. Auf jeden Fall wünschen wir dir ein gutes erstes Semester und viel Spaß beim Studium!
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