Der forschungsorientierte Studiengang Master Latein an der Universität Münster beschäftigt sich mit der lateinischen Sprache und Literatur von der römischen Antike bis ins 19. Jahrhundert. Der Studiengang gliedert sich in zwei Profillinien: Sprach- und Literaturentwicklung des Lateinischen sowie kulturelle und historische Zusammenhänge. Die Schwerpunkte 'Römische Literatur' und 'Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit' berücksichtigen sowohl die Kontinuität und Nachwirkung der lateinischen Sprache und Literatur als auch die Auseinandersetzung mit der Rezeption vor dem Hintergrund sich verändernder Gesellschaftsstrukturen.
Studierende wählen einen der beiden Schwerpunkte. Ein Wechsel innerhalb der Schwerpunktlinien ist bis zum 3. Fachsemester möglich. Der Schwerpunkt 'Römische Literatur' konzentriert sich auf schriftliche Zeugnisse von den Anfängen bis zum Ende der Spätantike (6. Jahrhundert). Sprache, Kultur, literarische Ausdrucksformen sowie natur- und geisteswissenschaftliche Denkmodelle der Römer bilden den Ausgangspunkt für die Entwicklung der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte.
Der Schwerpunkt 'Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit' behandelt die lateinische Literatur im Zeitraum von 500 bis 1800. Latein war in dieser Zeit die europäische Kommunikations- und Wissenschaftssprache und bedingte sowohl die Rezeption der Antike als auch die Bildung der volkssprachlichen Literaturen Europas. Latein ist daher für wissenschaftliches Arbeiten in diesem Zeitraum unerlässlich.
In beiden Profillinien sind jeweils 8 Module zu absolvieren. Das Kernmodul zur Einführung in die Methoden und Kompetenzen der Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Paläographie und Kodikologie sowie das Praxismodul werden gemeinsam besucht. Module der jeweils anderen Profillinie sind als Pflichtelemente zu studieren, um die Gesamtheit der Lateinischen Philologie und ihre Bedeutung für die europäische Kulturentwicklung zu verdeutlichen.
Ziel des Studiengangs ist es, Studierende mit den spezifischen wissenschaftlichen Arbeitsweisen und Methoden vertraut zu machen, um eine vollständige Erschließung der Texte sowie eine selbstständige Erarbeitung eines Forschungsgegenstandes zu ermöglichen. Dies beinhaltet die Präsentation in schriftlicher und mündlicher Form sowie die Beurteilung der gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf ihre Reichweite zur Lösung fachwissenschaftlicher und gesellschaftlicher Problemstellungen.
Der Studiengang bildet die Grundlage für wissenschaftlichen Nachwuchs und eine Promotion. Der Studienabschluss qualifiziert für Tätigkeiten in wissenschaftlichen Institutionen, Forschungseinrichtungen, Archiven, Bibliotheken und Museen. Darüber hinaus eröffnen die erworbenen Fähigkeiten Berufsmöglichkeiten im Journalismus, Kultursektor, im Bereich der neuen Medien, in Verlagen und in der Wissenschaftsadministration.
(Der Studiengang läuft aus, es sind keine Neueinschreibungen mehr möglich.)