Das Masterstudiengebiet Linguistische Anthropologie und Altamerikanistik an der Georg-August-Universität Göttingen ist für Neueinschreibungen geschlossen. Der Studiengang bietet eine einzigartige Kombination aus der Untersuchung der Verbindungen zwischen Sprache und Kultur (Linguistische Anthropologie) und der Erforschung indigener Gesellschaften des amerikanischen Kontinents von den Anfängen bis heute (Altamerikanistik). Studierende können zwischen einem linguistisch-anthropologischen und einem altamerikanistischen Schwerpunkt wählen. Der altamerikanistische Fokus liegt auf den Azteken und anderen Nahua-Gesellschaften sowie den modernen Sauk. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Themenkomplex Schrift und Schriftlichkeit, insbesondere in Mesoamerika, sowie der vergleichenden Untersuchung von Schriftsystemen.
Das Studium qualifiziert zu Tätigkeiten in Institutionen der Sprach- und Kulturvermittlung, in Forschungseinrichtungen, die sich mit der Dokumentation indigener amerikanischer Sprachen und Kulturen befassen, sowie in Bereichen, für die ein wissenschaftlich fundierter Zugang zum Themenbereich Sprache und Kultur relevant ist (z.B. Medien, Verlagswesen, Bildungseinrichtungen, Tourismusbranche). Es legt auch die Grundlagen für eine Promotion.
Die Verknüpfung der Linguistischen Anthropologie mit der Altamerikanistik ist eine Reaktion auf die Bedrohung indigener Sprachen und Kulturen Amerikas. Die erworbenen Kenntnisse sind Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit indigenen Gesellschaften. Eine Zusammenarbeit mit der Sac & Fox Nation besteht seit 1991. Das Sauk Language Archive in Göttingen ist eine wichtige Ressource für diese Gesellschaft.
Absolventen verfügen über vertiefte Kenntnisse deskriptiver und analytischer Theorien und Methoden der Linguistischen Anthropologie und Altamerikanistik und sind zur selbständigen wissenschaftlichen Arbeit befähigt. Sie können Forschungsergebnisse kompetent vermitteln und verfügen über Erfahrungen in geisteswissenschaftlichen Kommunikationsformen.