Das Germanistische Seminar der Universität Heidelberg, gelegen im Palais Boisserée in der Altstadt, bietet ein Studium an, das sich mit der deutschen Sprache, Literatur und Kultur von der Vergangenheit bis zur Gegenwart auseinandersetzt. Das Studium der Germanistik befähigt Studierende, eine kritische und konstruktive Haltung gegenüber aktuellen Entwicklungen einzunehmen, indem es ihnen ermöglicht, Gefahren und Potentiale der Gegenwart durch das Studium historischer Veränderungen zu erkennen und zu nutzen. Dies betrifft beispielsweise den Medienwandel, Geschlechterrollen oder veränderte Praktiken des Lesens und Schreibens.
Die Forschung am Germanistischen Seminar umfasst ein breites Spektrum, von bekannten und kanonischen Werken bis hin zu kaum erforschten Themen. Dazu gehören politische Sprache und Sprachkritik im europäischen Vergleich, mittelalterliche Handschriften, magische Dinge, Sprache in der Zeit des Nationalsozialismus, Kulturkontakte zwischen Frankreich und Deutschland, Sprache, Literatur und Wissen, Liebe und Sexualität, Hexenliteratur, Sprache und Medizin sowie Erzählungen in der frühen Neuzeit (16.–18. Jahrhundert) und Lyrik und Musik.
Das Germanistische Seminar engagiert sich auch im Wissenstransfer, um die Gesellschaft an wissenschaftlichen Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Dies geschieht unter anderem durch die Heidelberger Poetikdozenturen, Initiativen zur Germanistik in der Gesellschaft und Sprachpatenschaften fĂĽr GeflĂĽchtete.