Das Studium der Jüdischen Studien an der Universität Heidelberg bietet einen umfassenden Einblick in die jüdische Religion, Geschichte und Kultur von der Antike bis zur Gegenwart. Es werden die Quellen des Judentums, wie religiöse Texte und ihre Interpretationen, soziale und politische Aspekte historischer Gesellschaften, jüdische Philosophie, Kunst und Literatur sowie Israelstudien behandelt.
Ein besonderes Merkmal ist das europaweit einzigartige Lehrangebot der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, das den Studierenden den Gegenstand "Judentum" aus verschiedenen Perspektiven erschließt. Derzeit lehren zehn Professoren in den Bereichen Philosophie, Talmud, Bibel, Geschichte, Literatur, Kunst, Sprachwissenschaft sowie Israel- und Nahoststudien.
Die Hochschule ergänzt die akademische Ausbildung durch praktische Bezüge, religiöse Angebote und besondere Lernformen. Ein Hochschulrabbiner und Dozenten leiten Gottesdienste, Gebete und Talmudstudien. Ein Bet Midrasch dient als Ort des Gebets und religiösen Studiums. Jüdische Feiertage werden gemeinsam vorbereitet, und die Studierendenschaft bietet einen sozialen Rahmen für gemeinsame Feste.
Eine Fachbibliothek mit einer Sammlung an hebräischen und anderen Fachbüchern unterstützt das interdisziplinäre Arbeiten. Die Hochschule engagiert sich in der Öffentlichkeit durch Kulturtage, Vorträge, Filmreihen, Diskussionsveranstaltungen und Ausstellungen, wodurch Studierende Praxiserfahrung sammeln können.
Das Abraham Berliner Center ist eine Plattform für internationale Forschung aus jüdischer Perspektive, insbesondere in der Erforschung der Text- und Auslegungstraditionen der Hebräischen Bibel. Das Projekt "Neue Gallia-Germania Judaica" verbindet Forschende weltweit für die Neuauflage der "Germania Judaica".
Absolventen der Jüdischen Studien können in Museen, Gedenkstätten, akademischen Einrichtungen, Medien oder in der Bildungsarbeit in Gemeinden sowie auf interreligiöser und interkultureller Ebene tätig werden.