Der Studiengang Materialwissenschaft (B.Sc.) an der Justus-Liebig-Universität Gießen beschäftigt sich mit der Synthese, Charakterisierung und Optimierung der physikalischen und chemischen Eigenschaften von Materialien. Ziel ist es, durch gezielte Veränderungen auf atomarer/molekularer Ebene neue Materialien mit speziellen Funktionen für den Einsatz im Alltag und in industriellen Prozessen zu schaffen. Die Materialwissenschaft ist ein naturwissenschaftliches Querschnittsgebiet mit starker Verankerung in Chemie und Physik.
Im Studium werden theoretische und angewandte naturwissenschaftliche Grundkenntnisse für die Herstellung und den Einsatz neuartiger Materialien vermittelt. Chemie und Physik sind die zentralen Basiswissenschaften, wobei die Grenzen fließend sind. Es werden sowohl grundlegende chemische und physikalische Fragen als auch anwendungsbezogene Probleme behandelt, beispielsweise aus der Medizintechnik oder der Energienutzung. Typische Arbeitsgebiete sind die Vergütung und Modifizierung von Materialoberflächen, die Nanotechnologie, die Entwicklung organisch/anorganischer Verbundmaterialien sowie das Maßschneidern elektronischer Eigenschaften von Halbleitern.
Absolventen haben ausgezeichnete Berufschancen in der Industrie, da in vielen Industriezweigen maßgeschneiderte funktionale Materialien eingesetzt und entwickelt werden. Potentielle Arbeitgeber finden sich in der Elektronikindustrie, der chemischen Industrie sowie in kleineren und mittelständischen Unternehmen mit High-Tech-Produkten, insbesondere im Umfeld der Universität Gießen und dem Rhein-Main-Gebiet.
Der Studiengang richtet sich an naturwissenschaftlich Interessierte, die sich auf einem sich schnell entwickelnden Forschungsgebiet mit vielfältigen Karrieremöglichkeiten ausbilden lassen wollen. Er ist auch für zukünftige Absolventen geeignet, die den Reiz von Physik und Chemie in ihrer Praxisrelevanz sehen und sich durch ein fachübergreifendes Know-How für ein breites industrielles Spektrum qualifizieren möchten.