Der Masterstudiengang Gesellschaft und Kulturen der Moderne an der Justus-Liebig-Universität Gießen ist ein forschungsorientiertes, konsekutives Studienangebot, das auf sozialwissenschaftlich orientierten Bachelorabschlüssen aufbaut. Er versteht sich als Antwort auf soziologische Diagnosen aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen, wobei Konflikte zunehmend in kulturellen Begriffen wie Religion, Glaube und Lebensstil ausgedrückt werden.
Im Zentrum des Studiums steht der Erwerb von Reflexionswissen und Artikulationskompetenz bezüglich der kulturellen Dimension gesellschaftlicher Herausforderungen. Dies geschieht durch aktivierende Lehr- und Lernformen sowie Kooperationen mit anderen Instituten der Universität. Die Studierenden erwerben Kompetenzen durch soziologische Analytik und Fachwissen aus kooperierenden Fächern.
Der Studiengang zeichnet sich durch seine Theorieorientierung und soziologisch-transdisziplinäre Ausrichtung aus. Im Kernbereich des Studiums werden unterschiedliche Konzepte des Verhältnisses zwischen Kultur und Gesellschaft, Perspektivierungen des Kulturbegriffs und seine Verschiebung ins Reflexive vermittelt. Dabei werden soziologische Kulturkonzepte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und neuere Diskussionen wie Lebensweltanalyse, Konstruktivismus und verschiedene "turns" (linguistic, practice/performative, pictorial) einbezogen. Methodische Fragen werden in enger Anknüpfung an empirische Fragestellungen behandelt.
Der Studiengang umfasst neun Module, darunter sechs Pflichtmodule und drei Wahlpflichtmodule. Die Pflichtmodule beinhalten Kernmodule und Theorie- und Praxismodule sowie ein Thesis-Modul. Die Wahlpflichtmodule werden als Kooperationsmodule bezeichnet, wobei Veranstaltungen im Institut für Soziologie und in kooperierenden Instituten besucht werden können. Ein Auslandsaufenthalt im dritten Semester ist möglich, wenn die Wahlpflichtmodule in diesem Semester belegt werden.
Absolventen des Studiengangs werden als Generalisten ausgebildet, die in der Lage sind, sich selbständig Wissen anzueignen und in verschiedenen Arbeitsfeldern anzuwenden. Sie sind vorbereitet auf Tätigkeiten in der sozialwissenschaftlichen Forschung, in Bildungs- und Kultureinrichtungen, in nationalen und internationalen Institutionen der Konfliktaustragung, in der Politik-, Verbände- und Unternehmensberatung, in der Entwicklungszusammenarbeit sowie auf dem Gebiet der Entwicklung und Evaluierung von Maßnahmen des interkulturellen Dialogs und der Integration.
Nach erfolgreichem Masterabschluss ist ein Promotionsstudium möglich, was weitere Karrieremöglichkeiten eröffnet.