Der Masterstudiengang Medizinische Physik an der htw saar vermittelt die Anwendung physikalischer Methoden in Medizin und Biologie. Schwerpunkte liegen in der Anwendung ionisierender Strahlung in der Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Röntgendiagnostik, sowie in Bereichen wie Kernspintomografie, klinisch-medizinische Optik und der klinischen Anwendung von Lasern und Ultraschall. Der Studiengang ist interdisziplinär ausgerichtet und bildet eine wichtige Verbindung zwischen Medizin und Physik.
Im ersten Semester werden die Grundlagen der Modernen Physik vermittelt und mit technischen Anwendungen verknüpft. Mathematisch-systemtheoretische Grundlagen bildgebender Verfahren werden gelehrt, ergänzt durch Methoden der Bildverarbeitung und Mustererkennung. Kenntnisse der Produktentwicklung und Innovation im medizintechnischen Sektor sowie regulatorische Anforderungen werden ebenfalls vermittelt. Wahlpflichtmodule ermöglichen den Erwerb fortgeschrittener berufsbezogener Englischkenntnisse.
Das zweite Semester setzt die Ausbildung im Bereich der ionisierenden Strahlung fort, mit praktischen Messungen und Spezialisierungsmöglichkeiten. Weitere Bereiche wie Medizinische Optik, Lasermedizin und Ultraschall werden behandelt. Eine Spezialisierung im Bereich der Anwendung ionisierender Strahlung ist durch die Wahl der Module "Physikalische und Medizinische Grundlagen der Strahlentherapie" oder "Radiologische Diagnostik" möglich, die von Chefärzten und dem leitenden Medizinphysiker der CaritasKlinik gehalten werden. Wahlmodule ermöglichen eine weitere Vertiefung, z.B. in Englisch, Molekular- und Mikrobiologie, Risikomanagement oder Medizinprodukteentwicklung.
Im dritten Semester wird die Masterthesis in einer Forschungseinrichtung, Klinik oder einem Unternehmen erstellt.
Absolventen des Studiengangs sind in anspruchsvollen Positionen in Forschung, Entwicklung und der technischen Leitung von medizinischen Einrichtungen tätig. Ein wichtiges Berufsbild ist die Tätigkeit als "Medizinphysikexperte" bei der medizinischen Anwendung ionisierender Strahlung. Zukünftig wird eine Betreuung durch Medizinphysikexperten nicht nur in der Strahlentherapie, sondern auch im Bereich der diagnostischen Anwendung ionisierender Strahlung gefordert.