Das Studium der Philosophie an der Universität Greifswald zielt auf die Reflexion des menschlichen Lebensvollzugs ab. Im Unterschied zu anderen Fachwissenschaften ist die Philosophie nicht auf bestimmte Bereiche beschränkt und arbeitet nicht ausschließlich mit feststehenden Verfahren. Vielmehr geht es um die Entwicklung und Gestaltung von Grundbegriffen und -verfahren, die notwendig sind, um Probleme jeglicher Art erfolgreich zu bearbeiten und die Ergebnisse überzeugend zu vermitteln. Das Lehramtsstudium der Philosophie soll Studierende befähigen, ausgewählte Grundbegriffe und -verfahren der Philosophie in ihrem Zusammenhang eigenständig zu beherrschen.
Die Geschichte der Philosophie spielt dabei eine entscheidende Rolle, wobei sich sachlich-systematische und historisch-kritische Arbeit gegenseitig bedingen und fördern. Lehramtsabsolventen im Fach Philosophie sollen in der Lage sein, anspruchsvolle Erkenntnisprobleme und Entscheidungssituationen mit analytischer Gründlichkeit zu bewältigen.
Das Studium gliedert sich in thematisch zusammenhängende Stoffgebiete, sogenannte Module, die jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Die Regelstudienzeit für das Lehramtsstudium beträgt zehn Semester. Das Studium im Lehramts-Teilstudiengang Philosophie kann nur im Wintersemester aufgenommen werden.
Absolventen der Philosophie können in verschiedenen Berufsfeldern tätig sein. Im Lehrerberuf besteht bundesweit ein hoher Bedarf, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, wo Philosophie ab der fünften Klasse an allen Schularten angeboten wird. Weitere Möglichkeiten sind der Hochschullehrerberuf, die Arbeit in philosophischen Praxen und an Volkshochschulen oder Akademien. Neben traditionellen Feldern wie Medien, Politik und Kulturmanagement eröffnen sich neue Berufsfelder, insbesondere in der bio- und umweltethischen Beratung und Kontrolle von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, in der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen, Verbänden und Institutionen sowie in der Unternehmensberatung.
Ziel des Teilstudienganges Philosophie ist die berufspraktische Vorbereitung auf die Ausübung des Lehramtes. Studierende erwerben Kenntnisse über die wesentlichen Fragestellungen, Epochen und Disziplinen der Philosophie sowie über die Methoden und Arbeitstechniken des Faches. Das Studium der Philosophie befähigt dazu, Lern- und Bildungsprozesse im Fach Philosophie zu initiieren und aktiv zu gestalten. Studierende lernen, fachwissenschaftliche Denkmuster auf lebensweltliche Fragehorizonte zu beziehen und erlangen fachdidaktisches Grundwissen im Hinblick auf das Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen. Die Planung, Gestaltung und Durchführung von Philosophieunterricht wird eingeübt.
Am Institut für Philosophie sind drei Professuren eingerichtet: je eine für die Bereiche der Praktischen und der Theoretischen Philosophie sowie eine weitere für Philosophie mit dem Schwerpunkt Ästhetik und Kulturphilosophie. Zusätzlich ist die Professur für Umweltethik kooptiert.