Der Masterstudiengang Ethnologie/Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität Tübingen ist ein forschungsorientiertes, zweijähriges Programm, das sich mit der sozialen und kulturellen Vielfalt der Welt befasst. Er vermittelt ein tiefes Verständnis für die Gemeinsamkeiten zwischen sozialen Systemen und menschlichen Beziehungen. Die Studierenden erwerben Kenntnisse in Bereichen wie Religion, Migration, Integration, wirtschaftliche und politische Organisation, Gesundheit, Krankheit, Rituale, Performance, Gewalt, Erinnerung, Austauschmuster, Verwandtschaft, Solidarität und soziokulturelle Diversität.
Ein zentrales Prinzip des Programms ist die Fähigkeit, die Dynamik und Spezifität von Gesellschaften und Kulturen in einem globalen Kontext kritisch zu analysieren und zu reflektieren. Die Studierenden lernen, sowohl Verbindungen innerhalb von Gesellschaften als auch zwischen Gesellschaften zu verstehen. Ein detailliertes Studium des lokalen Lebens in einer bestimmten Gesellschaft oder einer abgegrenzten sozialen Umgebung bildet den methodischen Zugang zu einem solchen vertieften Verständnis.
Das Studium umfasst Kurse zu regionalen, theoretischen und thematischen Schwerpunkten sowie eine Ausbildung im Bereich der angewandten Anthropologie. Im dritten Semester absolvieren die Studierenden entweder ein Forschungsprojekt oder ein Praktikum in einer Organisation, beispielsweise einer NGO, einer Schule oder einem Museum. Hierfür wird ein Auslandsaufenthalt in Zentral- oder Südasien empfohlen, wobei die Universität Unterstützung bei der Organisation bietet. Kooperationen bestehen mit Universitäten in Aserbaidschan, Georgien, Indien, Kirgisistan, Kasachstan, Sri Lanka und Pakistan.
Der Studiengang zielt darauf ab, theoretisches und praktisches Wissen zu verknüpfen, um die Studierenden auf verschiedene Berufsfelder vorzubereiten, darunter Museen und kulturelle Einrichtungen, Entwicklungsorganisationen, Gesundheitsorganisationen, interkulturelle Vermittlung, internationale Organisationen, Bildung, Wirtschaft und internationale Beziehungen.
Das Programm beginnt jeweils zum Wintersemester und dauert vier Semester.