Der Studiengang Kognitionswissenschaft (Nebenfach) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg beschäftigt sich mit den wissenschaftlichen Theorien und Ansätzen zur menschlichen und künstlichen Kognition. Kognition umfasst die Verarbeitung von Informationen, individuelles Verhalten in verschiedenen Situationen und Umgebungen sowie bei Problemstellungen. Studierende lernen, wie Wissen angeeignet, gespeichert, verarbeitet und abgerufen wird, wie Intelligenzen verschiedene Dinge wahrnehmen und wie Aufmerksamkeit gesteuert oder verschiedene Handlungen vom Denken oder automatisierten Prozessen beeinflusst werden können. Auch die Kognition von anderen Organismen, technischen Systemen und künstlicher Intelligenz wird betrachtet.
Der Studiengang vermittelt fächerübergreifendes Wissen und Kompetenzen, die es den Studierenden ermöglichen, eigene kognitionswissenschaftliche Analysen und Experimente durchzuführen. Die Kognitionswissenschaft besteht aus vielen fächerübergreifenden Forschungsgebieten, wodurch die Studierenden nicht nur kognitionswissenschaftliches Fachwissen, sondern auch vertiefte Kenntnisse aus den Bereichen Philosophie, Anthropologie, Psychologie, Neurowissenschaften, Linguistik sowie Informatik in Bezug auf menschliche und künstliche Intelligenz erwerben.
Ein wichtiger Aspekt ist die Interaktion von Mensch und Computer. Hierbei werden verschiedene Hypothesen mit experimentellen Analysen verbunden und auf Computer übertragen. Studierende lernen Programmiertechniken für das Erstellen von kognitiven Simulationen in der kognitiven Modellierung, das Bewerten von Computersystemen und das Knowledge Engineering (Modellierung von Wissen in Systemen). Es wird untersucht, wie Computer lernen, inwieweit Computer selbständig denken können und worauf man achten muss, um ein künstliches System zu erstellen, welches das kognitive Handeln des Menschen nachstellt.
Das Studium wird in kleinen Lerngruppen von qualifizierten Dozierenden mit umfangreichem Fachwissen betreut. Die meisten Veranstaltungen sind sehr experimentell orientiert, wobei die Studierenden Einblicke in viele verschiedene Themenbereiche erhalten und analytische Kompetenzen in interdisziplinären Wissenschaften erwerben. Dieses Nebenfach ist besonders geeignet für Studierende, welche bereits im Hauptfach einen Teilbereich der Kognitionswissenschaft abdecken oder sich Wissen zu den jeweiligen Inhalten sowie zu menschlicher und künstlicher Kognition aneignen wollen.
Voraussetzungen für den Studiengang sind Interesse am Menschen, seinem Handeln und seinen Prozessen, die Bereitschaft, über den Tellerrand hinauszublicken und in verschiedene Fachgebiete einzutauchen, sowie Spaß am Analysieren und Beobachten von menschlichem Verhalten. Auch Informatik und künstliche Intelligenz sollten nicht gescheut werden, da diese in Vorlesungen und kleinen Übungsgruppen auch Anfänger*innen sehr kompetent beigebracht wird.