Was bedeutet BWL?
BWL ist neben VWL eines der größten Gebiete der Ökonomie. Sie beschäftigt sich mit wirtschaftlichen Zusammenhängen in Bezug auf Unternehmen und auf betriebliche Prozesse (im Gegensatz zur Volkswirtschaftslehre, dort geht es um große Wirtschaftsräume und globale Wirtschaftsmodelle). Betriebliche Schwerpunkte liegen meistens im Bereich der Güterherstellung und -vertreibung oder bei Dienstleistungsangeboten. Dazu wichtig sind die richtigen Strategien und Verfahren, um etwa die Beschaffung von Materialien, die Produktion, den Vertrieb, das Marketing oder das allgemeine Management zu optimieren und so ein erfolgreiches Business zu garantieren.
BWL Studieninhalt
Das BWL-Studium taucht in der Regel in die Breite des Themenkomplexes ein und vermittelt umfassendes Wissen zu verschiedenen Fachbereichen, die für erfolgreiches Unternehmensmanagement notwendig sind:
- Finanzen und Rechnungswesen
- Statistik
- Marketing und Vertrieb
- Recht
- Logistik
- Controlling
- Personal und mehr
Am praktischen Beispiel: Wirft man einen Blick auf den Lehrinhalt einer der größten Studienprogramme für BWL an der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Uni Mannheim, gibt es dort u.a. folgende Module:
- Betriebswirtschaftslehre
- Methodische Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften
- International Studies (inkl. Fremdsprachenkenntnisse)
- Volkswirtschaftslehre
- Bürgerliches Recht
- und Wirtschaftsrecht
Fast 45% der Lehrveranstaltungen sind im Bereich BWL angesiedelt, daneben sind aber auch andere Wirtschaftssektoren, Rechtsgrundlagen sowie Business English wichtige Schwerpunkte. Internationalisierung ist in Zusammenhang mit wirtschaftlichen Studien ein stark an Bedeutung gewinnender Faktor, da Märkte enger vernetzt und globaler werden. Viele Studienprogramme wie BWL setzen deswegen auf ausgeprägte Kenntnisse einer oder mehrerer wichtiger Handelssprachen oder auch auf Auslandsaufenthalte. Das Internationale Betriebswirtschaftslehre-Studium (IBWL) kombiniert darüber hinaus betriebswirtschaftliche Kerngebiete mit internationalem Management.
Hard Facts: Regelstudienzeit und Abschluss
BWL kann sowohl im
- Bachelorstudium
- Masterstudium
- als auch im Doktoratsstudiengang
studiert werden.
Das Bachelorstudium BWL dauert in der Regelstudienzeit im Vollzeitstudium 6 Semester, besteht aus 180 ECTS und wird zumeist mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) oder dem Bachelor of Arts (B.A.) abgeschlossen.
Das Masterstudium BWL dauert in der Regelstudienzeit im Vollzeitstudium 4 Semester, besteht aus 120 ECTS und wird zumeist mit dem Master of Science (M.Sc.) abgeschlossen.
Für manche Fernstudien- und duale Studiengänge, die in Teilzeit absolviert werden, verlängert sich die Studienzeit im Allgemeinen um ein bis mehrere Semester.
Studienmodelle
Aufgrund der Beliebtheit des Studiums und der Relevanz für die Wirtschaft lässt sich das Studium der Betriebswirtschaft in unterschiedlichen Formen belegen.
BWL im Präsenzmodell
Im klassischen Präsenzstudium besuchst du im Regelfall Vorlesungen, Übungen und Co. vor Ort und absolvierst auch deine Prüfungen direkt an der Hochschule. Gewisse Anteile können hier auch online stattfinden bzw. die Arbeit mit Online-Lernplattformen beinhalten.
Fernstudium BWL
Neben dem Campusstudium gibt es auch zahlreiche Fernstudiengänge für Betriebswirtschaft. Tatsächlich ist BWL sogar eines der beliebtesten Studienprogramme, das in diesem alternativen Modell wählbar ist, und das Angebot ist sehr groß. In vielen Fernstudienprogrammen musst du tatsächlich nie oder nur einmal physisch vor Ort auftauchen und kannst den Rest deines Studiums online absolvieren.
Durch die Möglichkeit des Fernstudiums lässt sich BWL an vielen Hochschulen neben dem Beruf oder neben einer Ausbildung studieren. Manche Studiengänge sind speziell berufsbegleitend ausgelegt. Noch mehr Details zum BWL Fernstudium gibts hier!
Auch duale Studiengänge sind möglich!
Wo du BWL studieren kannst
BWL als eines der populärsten Studienfächer kann man an sehr vielen Standorten im ganzen DACH-Raum beginnen, sowohl an privaten als auch an staatlichen Hochschulen.
Fast jede Studentenstadt im deutschsprachigen Raum besitzt eine Fakultät bzw. ein Institut für den Wirtschaftsbereich. Viele Hochschulen sind sogar speziell auf Ökonomie ausgerichtet und stellen als Wirtschaftsuniversität zusätzlich zu den allgemeinen Universitäten einen zweiten Standort für Wirtschaftswissenschaften dar. Darüber hinaus bieten auch Technische Universitäten öfters einen BWL-Studiengang an (z.B. die Technische Hochschule Lübeck oder die Technische Universität Dresden).
Neben den öffentlichen Einrichtungen wie staatlichen Universitäten oder Fachhochschulen gibt es auch noch ein sehr großes Angebot an Privathochschulen mit Business Schools, Akademien für Management und mehr. Beispiele hierfür sind etwa die Charlotte Fresenius Privatuniversität oder die Privatuniversität Schloss Seeburg.
Auch Fernuniversitäten (viele der privaten Unis zählen hier dazu) bzw. Hochschulen mit zusätzlichem Fernstudienangebot bieten sehr oft die Möglichkeit zur BWL-Inskription. Die IU Internationale Hochschule, die AKAD University oder die Hochschule Fresenius sind hier zu nennen.
Voraussetzungen
Allgemeine Qualifikation
Je nachdem in welchem Studienmodell und auf welcher Hochschule du dich inskribieren möchtest, gibt es unterschiedliche Anforderungen, die du erfüllen musst. Klassisch berechtigt dich die Ablegung der Reifeprüfung (Abitur, Matura, Maturität) dazu, ein Hochschulstudium zu beginnen, egal an welcher Einrichtung. Weiters können aber auch fachgebundene Hochschulreife bzw. Fachabitur, positive Studienberechtigungsprüfung, Aufnahmeprüfung an einer bestimmten Uni oder bestimmte berufliche Qualifikationen dafür ausreichen. Ein BWL-Studium mit beruflichen Qualifikationen beginnen zu können bedeutet, dass du schon eine berufliche Ausbildung im wirtschaftlichen Bereich gemacht hast und zumeist schon einige Jahre in diesem Feld gearbeitet hast. Manchmal kommt hier auch noch ein Eignungstest oder ein Gespräch mit einer Kommission hinzu.
Zulassung zum Studium
Je nach Studienort und Institut können neben der Hochschulreife weitere Faktoren entscheidend dafür sein, ob du ein BWL-Studium beginnen kannst.
- Das Bewerbungsverfahren, ob an Privatuni, Fernuni oder staatlicher Uni, startet zumeist mit einer Online-Anmeldung.
- Der Numerus clausus greift besonders dann an staatlichen Hochschulen in Deutschland, wenn die Bewerber*innenanzahl die Studienplätze überholt. Der NC ergibt sich durch die Noten deines Abschlusszeugnisses, aber auch das Einschreiben auf einer Warteliste kann dich weiter nach vorne bringen.
- In Ländern wie Österreich ist der NC an staatlichen Einrichtungen kein Thema. Hier haben die zugelassenen Studierenden ein Aufnahmeverfahren hinter sich gebracht, das zumeist einen Eignungstest integriert. Die Aufnahmetests für das BWL-Studium bestehen zu einem großen Teil aus der Überprüfung von Zahlenverständnis und Mathematik.
- In manchen Fällen wird ein Sprachnachweis verlangt. So etwa, wenn die Unterrichtssprache Deutsch ist und du nicht im deutschsprachigen Raum aufgewachsen bist. Ist das Studium auf Englisch, kann hierfür ein Nachweis deiner genügenden Sprachkenntnisse verlangt werden.
Good to have-Kenntnisse
Es ist von großem Vorteil, wenn ein klares Interesse für diese Fachbereiche existiert und du Fähigkeiten bzw. Talent für die Forschungsgrundlagen besitzt. Interesse an wirtschaftlichen und auch politischen Zusammenhängen, gute Kenntnisse in relevanten Fremdsprachen wie Englisch oder Spanisch, mathematisches Verständnis und analytische Begabung sind in Sachen Wirtschaftswissenschaft gefragt. Eine unternehmerische Denkweise, Zielorientierung und gute Kommunikationsfähigkeiten sind für ein erfolgreiches BWL-Studium ebenfalls wichtig.
Du hast bereits ein bestimmtes Betriebswirtschaftsstudium im Auge? Dann wird es Zeit, eine passende Unterkunft in deiner neuen Studienstadt zu entdecken - beispielsweise in einem Studentenheim/Studentenwohnheim oder einer WG.