Der Studiengang "Versicherungs- und Finanzmathematik" an der Universität des Saarlandes bereitet Studierende auf Tätigkeiten im Versicherungs-, Banken- und Beratungssektor vor. Er vermittelt mathematische Grundlagen, Instrumente der angewandten Mathematik (insbesondere Stochastik), Kenntnisse der Versicherungs- und Finanzmathematik, wirtschaftswissenschaftliches Grundwissen und optional Data Science Techniken. Die mathematischen Lernziele der Ausbildung zur Aktuarin (DAV) werden über mehrere Module im Bachelor- und Masterstudiengang vermittelt.
Studierende können ihr individuelles Profil durch Wahlveranstaltungen aus Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Informatik schärfen. Der Studiengang berücksichtigt die zunehmende Bedeutung des statistischen Lernens und computergestützter Methoden in der Versicherungspraxis durch Wahlmodule aus der Informatik. Die Interdisziplinarität des Studiums ist intrinsisch, da wahrscheinlichkeitstheoretische und statistische Methoden eng mit wirtschaftswissenschaftlichen Aspekten verbunden sind und oft computergestützte, numerische Verfahren erfordern.
Im Bachelorstudium erwerben die Studierenden umfassende mathematische und wirtschaftswissenschaftliche Grundkenntnisse und können sicher mit fortgeschrittenen Instrumenten der Stochastik umgehen. Sie erhalten einen breiten Überblick über versicherungs- und finanzmathematische Fragestellungen, vertiefte Kenntnisse in mindestens einem der Bereiche Versicherungsmathematik oder Finanzmathematik und sind in der Lage, einschlägige mathematische Methoden kompetent in einem versicherungs- oder finanzmathematischen Berufsumfeld einzusetzen.
Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester im Vollzeitstudium. Teile des Studiums können in Teilzeit studiert werden. Das Wissen des Bachelorstudiums wird in der Regel vor dem Berufseinstieg durch die Kenntnisse des ab Wintersemester 2023/24 angebotenen, gleichnamigen Masters ergänzt.
Im Verlauf des Bachelorstudiums werden 180 Credit Points (CP) erworben, und zwar in den Bereichen mathematische Grundlagen, Instrumente der Versicherungs- und Finanzmathematik, Instrumente der Stochastik, computerorientierte Methoden, wirtschaftswissenschaftliches Umfeld, Seminare und Abschlussarbeit sowie freie Punkte. Der Pflichtbereich umfasst unter anderem Analysis I-III, Lineare Algebra I+II (45 CP), Elemente der Versicherungs- und Finanzmathematik (3 CP), Stochastik I+II (18 CP), Einführung in die Numerik (9 CP), Buchführung und Unternehmungsrechnung (6 CP), Proseminar Mathematik (5 CP) sowie Bachelorarbeit und Seminar (18 CP).
Der Wahlpflichtbereich bietet Alternativen wie Mathematical Finance oder Insurance Mathematics (9 CP), Elemente der Programmierung (6CP) oder Programmierung I (9 CP), Investition oder Unternehmungsfinanzierung (6 CP) sowie weitere Vorlesungen aus den Wirtschaftswissenschaften (18 CP) und eine Stammvorlesung der Mathematik (9 CP). Im Wahlbereich können Veranstaltungen im Umfang von 12 bis 15 CP ergänzt werden, darunter Vorlesungen der Mathematik (max. 9 CP), Wirtschaftswissenschaften (max. 6 CP) und Informatik. Im Bereich "Freie Punkte" können 10 bis 16 CP erbracht werden, beispielsweise durch Vorlesungen der Wirtschaftswissenschaften (max. 6 CP) und Informatik, ein Seminar der Mathematik (7 CP) sowie ein Berufspraktikum (max. 10 CP), eine Tutortätigkeit (max. 4 CP), einen Sprachkurs (max. 6 CP) oder ein Soft-Skill-Seminar (max. 3 CP).