Du interessierst dich für ein Studium nach dem Abitur bzw. der Matura? Dann wirst du wahrscheinlich mit einem Bachelorstudium einsteigen. Hier bekommst du den Überblick dazu: Was genau hinter dem Bachelor steckt, wie lange er dauert (ECTS & Regelstudienzeit), wo du ihn studieren kannst – und worin sich Uni, FH, PH und Fernstudium unterscheiden. Außerdem erfährst du das Wichtigste zu Bewerbung & Zulassung (inkl. NC), Aufbau, Prüfungen, Anrechnung und Finanzierung – plus, wie es danach mit dem Master weitergeht.
Basierend auf dem Bologna-System, ist das Bachelor-Studium die erste Studiengangsart, die du belegen kannst. Der Bachelor ist daher der erste berufsqualifizierende Hochschulabschluss bzw. dein erster akademischer Grad, den du verliehen bekommen kannst. Nach dem erfolgreichen Bachelorabschluss kannst du ein Master-Studium beginnen.
Typisch sind 180–240 ECTS, was einer Regelstudienzeit von 6–8 Semestern entspricht. Du sammelst Leistungspunkte über Module, Praxisanteile und die Bachelorarbeit.
Ein ECTS-Punkt soll einen durchschnittlichen studentischen Arbeitsaufwand in Stunden darstellen. 1 ECTS-Punkt = ca. 25-30 Stunden Workload für den Studi.
Das ECTS-System soll sicherstellen, dass – egal ob du einen Studiengang an einer Hochschule in Wien oder in Berlin belegst – dein Aufwand ca. gleich bleibt. In der Praxis hängt es natürlich auch von den Lehrenden ab, wie sehr sie dieses System in die Praxis umsetzen.
Dein Studium ist in Module gegliedert – thematische Bausteine aus Vorlesungen, Übungen, Praktika. Manche Module sind aufbauend aufeinander, manche können parallel belegt werden.
Die meisten Bachelor-Studiengänge haben eine Regelstudienzeit von sechs Semestern mit zusätzlichen zwei Toleranzsemestern. Das heißt bei vielen Studien wird es toleriert, wenn du statt drei Jahren vier Jahre brauchst, bis du deinen Bachelor in der Tasche hast. Regelstudienzeit und Toleranzsemester sind gerade bei Beihilfen, Stipendien und Förderungen ein wichtiger Indikator für den Bezug dieser Leistungen.
An Universitäten, Fachhochschulen (FH), Pädagogischen Hochschulen (PH), Fernhochschulen und anderen staatlich anerkannten Einrichtungen, die Bachelor-Abschlüsse vergeben dürfen.
Sie unterscheiden sich u. a. bei Zulassung, Praxisanteil, Betreuungsrelation, Prüfungsformen und Studienorganisation. Eine kompakte Übersicht findest du in unserem Guide zu den Hochschultypen.
Ja. Ein Bachelor-Abschluss qualifiziert grundsätzlich für ein weiterführendes Master-Studium; die konkrete Zulassung hängt vom Studienfach, den formalen Voraussetzungen (z. B. ECTS, Inhalte) und ggf. von Noten ab.
Beginne bei dir: Was macht dir wirklich Spaß, worin bist du gut – und wofür willst du später bezahlt werden? Sammle deine Interessen und Stärken (z. B. eher analytisch/technisch oder sprachlich/kreativ) und gleiche sie mit konkreten Berufsbildern ab. Unser smarter Studienguide ORI hilft dir dabei!
Informiere dich früh über Bewerbungswege und Fristen: fürs Wintersemester meist Mai–Juli, fürs Sommersemester oft November–Januar (variiert je Hochschule/Studiengang). Benötigt werden i. d. R. Zeugnisse, Lebenslauf, ggf. Motivationsschreiben, Sprach-/Eignisnachweise – alles fristgerecht und vollständig hochladen.
Grundsätzlich benötigst du eine Hochschulzugangsberechtigung und erfüllst – je nach Hochschule/Studiengang – zusätzliche Auswahlkriterien. Als eine solche Berechtigung gelten z.B.:
erfolgreich absolvierte Reifeprüfung (Abitur, Matura)
fachgebundene Hochschulreife bzw. Fachabitur
positive Studienberechtigungsprüfung
oder auch bestimmte berufliche Qualifikationen
Nein. Es gibt keinen festen, allgemeingültigen NC in Deutschland. Ob ein Studiengang einen NC hat und wie „hoch“ er liegt, hängt von Anzahl der Plätze und Anzahl/Noten der Bewerber:innen ab – deshalb variiert er je Hochschule, Fach und Jahr.
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen: Viele Hochschulen lassen beruflich Qualifizierte mit Meister:in, Techniker:in oder einschlägiger Ausbildung + Berufserfahrung zu. Häufig sind Eignungs- bzw. Hochschulzugangsprüfungen oder Probestudium vorgesehen; Details regeln die Länder/Hochschulen – frühzeitig informieren lohnt sich.
Wir haben alle Infos dazu in unserem Artikel zum Thema Studieren ohne Abitur bzw. Matura: So klappts! gesammelt!
Ein Semester kombiniert Vorlesungen (Theorie), Übungen/Tutorien (Anwendung & Prüfungsvorbereitung) und—je nach Studiengang—Praktika/Projektarbeiten (Labor, Praxisphasen). Universitäten legen tendenziell mehr Gewicht auf Theorie, FH/HAW stärker auf Praxis. Viele Standorte (z. B. Wien, München, Köln, Berlin) bieten zusätzlich E-Learning, Mentoring und Schreib-/Mathezentren.
Workload: 30 ECTS pro Semester sind üblich (Richtwert).
Lehrformate: Präsenz, Hybrid oder Online—abhängig von Hochschule/Modul.
Praxis: Labore, Pflichtpraktika oder Praxissemester vor allem an FH/HAW.
Melde dich über das Online-Portal deiner Hochschule (z. B. HIS, u:space, TUMonline, FlexNow, IU myCampus) fristgerecht zur Prüfung an – häufig 4–6 Wochen vor dem Termin; Rücktrittsfristen sind separat. In der Regel hast du 2–3 Wiederholungsversuche (bei Pflichtmodulen teils Sonderregeln). Ein endgültiges Nichtbestehen kann zum Fachverlust führen – hol dir dann unbedingt Beratung. Nachteilsausgleich bei einer chronischen Erkrankung/Behinderung solltest du früh genug beantragen.
Ein Urlaubssemester/Beurlaubung ist bei wichtigen Gründen möglich (z. B. Krankheit, Pflege von Angehörigen, Elternzeit, Pflichtpraktikum, Auslandsaufenthalt). Du bleibst eingeschrieben, Prüfungen sind in der Regel nicht zulässig; Details regeln die jeweiligen Satzungen/Studienrechtlichen Bestimmungen deiner Hochschule.
Deutschland: Förderung (BAföG): Ruht meist während der Beurlaubung; Ausnahmen (z. B. bei Krankheit/Betreuung) können möglich sein – unbedingt beim Amt für Ausbildungsförderung klären.
Österreich: Studienbeihilfe & Familienbeihilfe: Können bei Beurlaubung ruhen bzw. entfallen; Sonderfälle (z. B. Krankheit/Karenz) individuell prüfen.
Schweiz: Kantonale Stipendien/Darlehen: Beiträge werden bei Urlaubssemestern häufig pausiert; kantonale Regelungen beachten.
Wichtig ist: Die Begründung (z. B. Pflege, Krankheit, Elternzeit) und die Dauer (oft 1–2 Semester am Stück) müssen in der Regel nachgewiesen werden. Finanzielle Leistungen (BAföG/Studienbeihilfe/kantonale Stipendien) sowie Steuer- und Sozialversicherung können sich ändern. Hole dir vorab eine Bestätigung der Hochschule und kläre die Konsequenzen mit Förderstelle, Krankenkasse und ggf. Arbeitgeber.
Die Kosten unterscheiden sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz:
Deutschland: Meist keine regulären Studiengebühren an staatlichen Hochschulen, aber ein Semesterbeitrag von ca. 150–350€. Dieser deckt Verwaltung, studentische Services und oft ein Semesterticket für den Nahverkehr ab. Manche Bundesländer erheben Studiengebühren für Zweit- oder Langzeitstudien.
Österreich: Studierende aus der EU zahlen keine Studiengebühren in der Regelstudienzeit, nur einen ÖH-Beitrag (ca. 25€). Nach Überschreiten der Regelstudienzeit können Gebühren (ca. 363€/Semester) anfallen.
Schweiz: An staatlichen Hochschulen fallen Studiengebühren von etwa 700–1.500 CHF pro Semester an. Hinzu kommen Lebenshaltungskosten, die in Schweizer Städten relativ hoch sind.
Denk an die Zusatzkosten: Bücher, Exkursionen, Materialien oder ein Auslandssemester können das Budget erhöhen.
Zur Finanzierung des Studiums gibt es verschiedene Modelle im DACH-Raum:
Deutschland: Das sogennante BAföG unterstützt Studierende einkommensabhängig. Ein Teil ist geschenkt, der andere Teil muss zinsfrei zurückgezahlt werden. Antragstellung erfolgt über das zuständige Amt für Ausbildungsförderung.
Österreich: Hier gibt es die Studienbeihilfe, die ähnlich wie BAföG einkommensabhängig ist. Zusätzlich existieren Förderungen wie Beihilfen für Auslandssemester.
Schweiz: Jede Kantonale Behörde vergibt Ausbildungsbeiträge. Diese können Stipendien (nicht rückzahlbar) oder Darlehen sein.
Alternativen: Stipendien (z. B. von Stiftungen, Firmen oder Organisationen), Bildungsfonds (Rückzahlung einkommensabhängig nach Abschluss) oder Studienkredite (in Deutschland z. B. KfW-Studienkredit) können eine Ergänzung oder Alternative sein.
Präsenzstudium: Klassisch an der Hochschule mit Vorlesungen, Übungen und Praktika.
Duales Studium: Kombination aus Studium und fester Praxis im Unternehmen (Wechsel Theorie/Praxis). Für mehr Infos, klicke auf unseren Duales Studium-Guide!
Berufsbegleitend: Teilzeit oder Abend-/Wochenendveranstaltungen, um neben dem Job studieren zu können. Noch mehr Infos holst du dir hier in unserem Guide!
Fernstudium: Weitgehend online, mit flexibler Zeiteinteilung und meist wenigen Präsenztagen. Auch über das Fernstudium haben wir einen eigenen Infotext!
Ja, viele Hochschulen im DACH-Raum bieten Teilzeit-Studienmodelle an. Die Regelstudienzeit verlängert sich, der Semesterbeitrag bleibt jedoch gleich. Förderungen (BAföG, Studienbeihilfe, Stipendien) können eingeschränkt sein, da ein Teilzeitstatus oft nicht als „voll förderfähig“ gilt.
Die Präsenzpflicht hängt vom Studiengang und der Hochschule ab. In klassischen Präsenz- und dualen Studiengängen ist sie hoch (v. a. bei Praktika, Laboren, Seminaren). Viele Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten inzwischen Hybrid-Modelle mit Online-Vorlesungen oder aufgezeichneten Inhalten an – Prüfungen und bestimmte Lehrveranstaltungen bleiben aber meist in Präsenz.