Das Medizinstudium an der Universität Bern ist ein sechsjähriges, eidgenössisch geregeltes Studium, das in einen Bachelor- (Jahre 1-3) und einen Masterstudiengang (Jahre 4-6) unterteilt ist. In der Deutschschweiz gibt es eine Zulassungsbeschränkung (Numerus Clausus, Eignungstest).
Das Studium ist problemorientiert und praxisnah, mit viel Studienzeit in Kleingruppen oder am Krankenbett. Alle sechs Studienjahre werden an den Universitäten Basel, Bern, Lausanne, Genf und Zürich angeboten, das Bachelorstudium auch an der Universität Freiburg.
Nach dem Studium muss die Eidgenössische Prüfung Humanmedizin abgelegt werden, um die obligatorische Weiterbildung an Spitälern und in Arztpraxen zu absolvieren, die mit einem Facharztexamen abschliesst. Danach können die Ärztinnen und Ärzte selbständig arbeiten. Es folgt die berufsbegleitende Fortbildung.
Im Bachelorstudium werden Kenntnisse über Bau und Funktion des menschlichen Körpers vermittelt. Im 3. Studienjahr werden klinische Fertigkeiten wie Anamnese und Status erlernt. Vom 1. Studienjahr an gibt es obligatorische Praktika beim Hausarzt. Der Unterricht ist problembasiert (PBL) und interdisziplinär, mit Gruppenarbeit, praktischen Kursen und Selbststudium.
Die strukturierte Unterrichtszeit beträgt ca. 20 Stunden pro Woche. Am Ende jedes Semesters finden Prüfungen statt. Die Studienleistungen werden gemäss dem ECTS-System bemessen, wobei ein ECTS-Punkt einem Aufwand von 25 – 30 Arbeitsstunden entspricht. Pro Studienjahr müssen 60 ECTS-Punkte erreicht werden. Am Ende des Bachelorstudiums wird der Titel Bachelor of Medicine verliehen, der zum Masterstudium berechtigt.
Ein besonderes Merkmal ist das Hausarzt-Lehrsystem, das sich über die Studienjahre 1 bis 4 erstreckt und den Studierenden einen kontinuierlichen Kontakt zu einem Lehrarzt in der Grundversorgung ermöglicht.
